Einst eine Herausforderung, heute ein Genuss
Vergangenen Donnerstag zeigte sich der Winter erstmals in diesem Jahr von seiner sanften Seite. Ein kurzer, aber eindrucksvoller Schneefall hüllte Weyer und die umliegenden Gebiete in ein malerisches 10-15 cm starkes Weiß. Für einige Stunden waren Straßensperrungen nötig, doch das Ergebnis war eine friedliche Winterlandschaft, die noch immer die Felder und Wälder ziert. Trotz dieser zauberhaften Impressionen bleibt der Winter in unserer Region mild – wie wir es mittlerweile gewohnt sind.
Erinnerungen an die harten Winter von einst
Diese milden Winter sind jedoch ein modernes Phänomen. In früheren Jahrhunderten stellte die kalte Jahreszeit eine wahre Herausforderung dar. Besonders das Jahr 1816, bekannt als „das Jahr ohne Sommer“, bleibt unvergessen. Nach einem extrem frostigen Frühjahr blieb der Schnee bis in den Juni liegen. Das erste Heu konnte erst Ende September eingebracht werden, und die Ernte des Korns verzögerte sich bis in den Oktober. Der darauffolgende Winter begann bereits im November und brachte erneut Schnee und Frost – eine Katastrophe für die ohnehin knappen Vorräte.
Auch die Winter von 1837/38 und 1845 bis 1847 waren geprägt von bitterer Kälte und Hungersnöten. Temperaturen von unter minus 30 Grad Celsius wurden gemessen, und in den Jahren 1879/80 lag eine geschlossene Schneedecke in Weyer von November bis März. Solche Härten sind heute kaum mehr vorstellbar.
Winterfreude statt Winterangst
Im Vergleich zu damals wirkt unser heutiger Winter nahezu harmlos. Selbst bei kurzfristigen Schneefällen wie am Donnerstag genügt es, die Schneeschuhe aus dem Schrank zu holen und den Winterspaziergang zu genießen. Die meisten Straßen sind frei, und nur wenige Wege, wie der Pfad über den Sportplatz, erfordern etwas rutschfesteres Schuhwerk.
Während wir uns über die friedlichen Wintertage freuen, bleibt ein Gedanke: Der Winter hat seinen Schrecken verloren und lädt nun eher zu Genussmomenten ein. Nutzen Sie also den Sonntag für einen Spaziergang durch unser schönes Weyer und bewundern Sie die vergängliche Pracht des Winters.