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    Kreuze und Heiligenhäuschen

    Kreuze und Heiligenhäuschen draußen in der Flur sind in katholischen Gebieten Zeichen der religiösen Gesinnung der Bewohner. Früher grüßte man entblößten Hauptes im Vorübergehen das Kreuz oder die Statue im Heiligenhäuschen. Am alten Kirchweg von Eiserfey zur Pfarrkirche Weyer wurde 1840 ein Kreuzweg errichtet. Die Stationen bestanden aus Marterln aus rotem Sandstein. Die Darstellungen auf einer Metallplatte schützte ein Eisengitter. Im Laufe der Jahrzehnte zersetzte das rauhe Eifelklima den weichen Sandstein. An einigen Stationen sollen nach Pfarrer Firmenichs Angaben Menschenhände nachgeholfen haben. Heute ist vom Kreuzweg nichts mehr vorhanden.

    Flurgänge und Bittprozessionen sind in Weyer seit Jahrhunderten bekannt, so am Markustag und am ersten Bittgang in betender Prozession von der Pfarrkirche zum 1749 erbauten Markushäuschen. Die Markusstatue wurde von dem Jubilarprjester Josef Arens, Eiserfey selbst geschnitzt.

    Das im Jahre 1849 erbaute, heute nicht mehr vorhandene, am Pützend errichtete Spritzenhaus hatte oberhalb des Tores eine Nische, in der die Statue der hl.Agatha stand.

    Im Ort selbst befinden sich heute noch drei Kreuze.

    Am Ausgang des Ortes in Richtung Zingsheim steht ein Kreuz mit der Inschrift: „Befiehl dem Herrn deine Wege." Bei dem früheren schlechten Zustand der Straße war dies sicher eine berechtigte Mahnung.

    Das zweite Kreuz steht am Jülicherend. Das sogenannte Glockenkreuz steht dort, wo der alte ehemalige Kirchweg hinter dem Jugendheim rechts abbiegt. Warum das Kreuz die Bezeichnung Glockenkreuz trägt, ist unklar.

    An der Abbiegung des Kirchenweges von der Hauptstraße stand das Denkmal für den Dechanten und Jubilarpriester Josef Arens, der seinen Lebensabend als Definitor der Kapelle in Eiserfey verbrachte. Die Inschrift auf dem Denkmal lautete:'„ZumAndenken an den Hochwürdigen Herrn Jubilarpriester Josef Arens, geboren den 2.2.1777 in Lascheid, Pfarre Reuland, gestorben am 1.4.1861 in Eiserfey." Josef Arens war der Onkel von Gerhard Arens, Pfarrer in Weyer von 1834 bis 1880. Das Denkmal mußte vor einigen Jahren wegen Straßenbaumaßnahmen abgetragen werden. Im Heiligenhäuschen zu Dreimühlen, in welchem die Statue des hl.Antonius steht, soll nach der Überlieferung früher eine andere Statue gestanden haben. Das östlich von der Kirche stehende Bruderschaftskreuz der Fünfwundenbruderschaft wurde 1727 aus rotem Sandstein errichtet. Es zeigt symbolisch die 5 Wunden Christi und trägt auf der Vorderseite die Inschrift „Praeside E:W:B: 1727." Was die drei Buchstaben bedeuten, ist nicht geklärt. In der Entstehungszeit des Kreuzes war Johannes Bollmes Pfarrer in Weyer, Michael Kuell Abt in Steinfeld und Clemens August I. Erzbischof von Köln, so daß die drei Buchstaben auch keine Namensinitialen der drei geistlichen Herren sein können.

    An der Kreuzung Urfey-Vollem steht ein Heiligenhäuschen, in dem sich früher die Statue der schmerzhaften Mutter befand. 1918 wurde die Statue gestohlen und durch eine einfache Madonnenstatue ersetzt. In der Gittertür befindet sich eine Opferbüchse, von deren Spenden früher Messen zugunsten der lebenden und verstorbenen Berg¬leute gelesen wurden. Vor der 1994 stattgefundenen Restaurierung des Heiligenhäuschens war oberhalb der Nische noch die Jahreszahl (1713 oder 1743) schwach erkennbar. Es dürfte sich hierbei um das Jahr der Errichtung handeln. Die Jahreszahl 1848 auf der Rückseite weist auf eine Instandsetzung hin.

    In Urfey, an der Biegung, wo die Steigung des Kirchenweges beginnt, ließ die Familie Zingsheim ein aus Sandstein gefertigtes Kreuz errichten. Rechts vom Kirchweg steht in der Böschung ein kleines Steinkreuz. Auf der Höhe in Sichtweite der Kirche steht ein Bergmarterl in einer für unsere Gegend untypischen Art. Seine Form erinnert an die Schöpflöffelkreuze mit ausgehauener Nische in der Mayener und Mendiger Gegend. Die Nische, die mit einem Gittertürchen verschlossen war, beherbergte die Statue des sei.Hermann-Josef. Am Fuße des Marterls sind die Buchstaben S.H.J. eingemeißelt. Noch vor einigen Jahren stand das Bergmarterl im Schatten einer großen Kastanie. Nach der erfolgten Restaurierung ist zu hoffen, daß das Bergmarterl und sein Umfeld in der früheren Form wieder hergerichtet werden.

    In Vollem steht ein Steinkreuz am Kirchenpfad. Mitte der sechziger Jahre unseres Jahrhunderts errichtete eine Jugendgruppe aus Alsdorf, die im Jugendheim Weyer ihre Ferien verbrachten, das weithin sichtbare Kreuz auf dem Eulenberg in Vollem. Das Dorfkreuz in Vollem wurde nach den Plänen des Architekten Müller-Koch, Bonn errichtet, und am 6.Oktober 1963 eingeweiht. Das Holz stellte das Sägewerk Molinari zur Verfügung.

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