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    Das Kartenspiel am Kartstein

    Es war einmal im kleinen Dorf Weyer, in der Nähe der geheimnisvollen Kakushöhle. Dort lebten zwei Bauern, Peter und Jakob, die beste Freunde waren. Sie liebten nichts mehr, als Karten zu spielen. Jeden Abend trafen sie sich, spielten und lachten – manchmal vergaßen sie dabei sogar die Zeit.

    Eines Jahres kam die Karwoche, die heiligste Zeit vor Ostern. Während alle anderen Dorfbewohner in die Kirche gingen, beschlossen Peter und Jakob, ein geheimes Kartenspiel in der Kakushöhle zu veranstalten. „Niemand wird uns hier stören,“ sagte Jakob, und Peter nickte begeistert.

    Ein geheimnisvoller Gast - Kaum hatten sie ihre Karten ausgepackt, hörten sie Schritte. Aus dem Dunkeln trat ein fremder Mann hervor. Er war groß, mit einem schwarzen Mantel, der um seine Schultern wehte. Seine Augen funkelten wie Glut. „Darf ich mitspielen?“ fragte er mit tiefer Stimme und hielt einen Beutel voller Goldmünzen hoch.

    Peter und Jakob staunten. So viel Gold hatten sie noch nie gesehen! „Natürlich,“ sagte Peter, ohne zu zögern. Der Fremde setzte sich, und das Spiel begann.

    Das ungewöhnliche Spiel - Zu Beginn lief es für Peter und Jakob großartig. Der Fremde verlor immer wieder, und ihr Goldhaufen wuchs. Doch irgendwann sagte der Fremde: „Lasst uns das Spiel spannender machen. Derjenige, der zuerst aufhört, gehört mir.“

    „Was meint er damit?“ flüsterte Jakob. Doch bevor sie weiter nachdenken konnten, schob der Fremde einen Vertrag über den Tisch. „Ihr müsst nur hier unterschreiben,“ sagte er. „Mit einem kleinen Tropfen Blut.“

    Peter und Jakob fühlten sich von dem Glanz des Goldes geblendet. Ohne weiter nachzudenken, unterschrieben sie den Vertrag.

    Ein schrecklicher Fund - Das Spiel ging weiter, doch etwas fühlte sich plötzlich unheimlich an. Als Peter sich nach einer heruntergefallenen Karte bückte, machte er eine furchtbare Entdeckung: Der Fremde hatte keinen normalen Fuß – er hatte einen Pferdehuf! Vor Schreck wurde Peter blass. Er stieß Jakob an und flüsterte: „Das ist der Teufel!“

    Die beiden waren starr vor Angst. Sie wussten, dass sie nicht einfach aufhören konnten, sonst würden sie dem Teufel gehören. Doch je länger sie spielten, desto mehr bereuten sie ihre Entscheidung.

    Die tapfere Rettung - Währenddessen suchten ihre Frauen die ganze Gegend ab. Schließlich fanden sie die Männer in der Höhle, bleich, schwitzend und mit dem schrecklichen Fremden am Tisch. Eine der Frauen erkannte sofort, wer der Fremde war. „Das ist der Teufel!“ rief sie und rannte ins Dorf, um den Pfarrer zu holen.

    Der mutige Pfarrer kam mit einem großen Kreuz in der Hand. Als er die Höhle betrat, wurde der Fremde unruhig. „Im Namen des Herrn, lass diese Männer frei!“ rief der Pfarrer.

    Der Teufel knurrte, seine Augen glühten noch heller, doch er konnte das Kreuz nicht ertragen. Mit einem schrecklichen Geheul sprang er auf, stampfte mit seinem Pferdehuf auf den Tisch und schlug gegen die Felswände, sodass ein großer Spalt entstand, und verschwand.

    Das Ende des Spiels - Peter und Jakob waren gerettet. Sie dankten dem Pfarrer und ihren Frauen von ganzem Herzen. „Nie wieder werden wir Karten spielen,“ schworen sie. „Und wir werden die Karwoche nie mehr vergessen!“

    Von diesem Tag an erzählten die Dorfbewohner die Geschichte vom Teufel in der Kakushöhle immer wieder. Wer heute die Höhle besucht, kann den Abdruck seines Pferdehufs in den Felsen sehen. Aber Vorsicht: Diese Geschichte erinnert daran, dass man immer gut überlegen sollte, mit wem man sich einlässt!

    Neuerzählung von Ingo Keller: Weyer – Das Weyerer Märchenbuch (2/9), 2025


    Quellenangaben:

    Verfasser Unbekannt - Originaltext von 1907

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