#weyereifel
    Bürgerhaus Weyer
    Sanierung der Hauptstraße / Bis 2025
    Weyer in der Eifel
    Feuerwehrgerätehaus Weyer
    Pfarrkirche St. Cyriakus
    Kriegerdenkmal und Jubiläumsstele

    Das Kirchengebäude

    Die katholische Pfarrkirche St. Cyriacus in Weyer, einem Ortsteil der Gemeinde Mechernich im Kreis Euskirchen im Süden von Nordrhein-Westfalen, wurde um 1187 das erste Mal als eine dem Kloster Steinfeld inkorporierte Kirche erwähnt.
     
    Die dem hl. Cyriacus geweihte Kirche ist ein geschütztes Baudenkmal und befand sich über einem fränkischen Gräberfeld. Sie liegt auf einer Anhöhe am Rande des Ortes inmitten eines ummauerten Friedhofs.
     
    Die Pfarrkirche war ursprünglich eine aus dem 12. Jahrhundert stammende kleine hochromanische Basilika. Die katholische Pfarrkirche St. Cyriakus liegt auf einer Anhöhe am Rande des heutigen Dorfes Weyer, dessen Ortsname sich als Wiere bereits im frühmittelalterlichen Güterverzeichnis der Abtei Prüm findet. Auf das Frühmittelalter gehen auch sogenannte Steinplattengräber zurück, die im Umfeld der Kirche wiederholt gefunden wurden. Wann genau die erste Kirche hier errichtet wurde, liegt im Dunkeln. Das Patronat besaß der Herzog von Arenberg. Bei dieser hochmittelalterlichen Kirche handelte es sich um eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit Querschiff und vorgesetztem Westturm. Erhalten geblieben ist der Westturm aus verputztem Bruchstein ohne Gliederung, mit Kreuzgratgewölbe auf kantigen Eckpfeilern in der Turmhalle; in seinem Aufbau erfolgten Veränderung 1788. Um 1500 vollzog sich in zwei Bauphasen der Umbau zu einer niedrigen spätgotischen Hallenkirche mit dreiseitigem Chorschluss. Gotische Merkmale sind beispielsweise die Spitzbogenfenster und das Stern- und Netzgewölbe im Hauptschiff sowie das Kreuzrippengewölbe der Seitenschiffe. Im heutigen Kirchenbau sind die vermauerten, teilweise von spätgotischem Gewölbe überschnittenen Rundbogenfenstern im Obergaden und die ungleich gestalteten Pfeiler noch sichtbare Hinweise auf die romanische Basilika. Reste dieses Baus fand man auch im Zuge von Renovierungsarbeiten im Jahr 1991.
     
    Von 1788 bis 1794 wurde der wahrscheinlich noch von der kleinen romanischen Kirche stammende und aus Bruchstein bestehende Turm erneuert, der von einem spitzen Helm bekrönt wird. An allen Seiten befinden sich gekuppelte Rundbogenfenster.
     
    Von der Innenausstattung sind besonders hervorzuheben: hölzerne Embleme der Fünf Wunden Christi in Rokokokartuschen (18. Jahrhundert, entstanden durch die im Jahre 1650 in Weyer eingeführte Fünf-Wunden-Bruderschaft; heute aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gerissen), Taufbecken des 16. Jahrhunderts aus Blaustein in breiter Becherform, der Fuß mit spätgotischem Eckübergang, Orgelprospekt (angeblich aus dem 17. Jahrhundert und aus dem Kloster Steinfeld), Tabernakelaltar aus Holz (18. Jahrhundert, von sechs hohen freistehenden Säulen umstellt, die eine große volutengestützte Krone als Baldachin tragen), die beiden Seitenaltäre mit Freisäulen (18. Jahrhundert), Kommunionbank, Kanzel, Bestuhlung und zwei Beichtstühle in neugotischen Formen. Im Kirchenraum und in der Sakristei sind mehrere Holzfiguren des 18. Jahrhunderts erhalten.

    Angaben der Figurhöhen in Meter:
    Franziskus (1,20m)
    Rochus in Schäfertracht (1,00m)
    Matthias (1,05m)
    Madonna zu Cäcilia umgearbeitet (0,69m)
    Sebastian (1,06),
    Hermann-Josef (0,93m)
    und Cyriakus (1,00m)

    Der heilige Cyriakus hat ein aufgeschlagenes Buch in den Händen. In Diesem lesen wir aus dem Markusevangelium den Satz: In meinem Namen treiben Sie Teufel aus.

    In der Seitenschiffwand steht das Epitaph des Hermann von Hambroich (gestorben 1614) aus rotem Sandstein (0,95 mal 2,40 Meter). Hermann von Hambroich war Amtmann zu Liedberg und mit Christiane Krümmel aus Nettersheim liiert.

    Seit 2002 hat die Pfarrkirche einen neuen aus Travertinblöcken hergestellten Zelebrationsaltar.
    Bei den Renovierungsarbeiten im Jahr 1991 sorgte ein überraschend im gemauerten Block des Hauptaltars zutage getretener Fund für Aufsehen. Als sogenannte Spolie fand sich ein gut erhaltener Matronenstein des 2. Jahrhunderts. Die Inschrift unterhalb der Darstellung der drei Matronen besagt, dass Lucius Caldinius Firminius den Vaccalinehischen Matronen diesen Weihestein setzte. Für die Nutzung des Steins im christlichen Kontext waren auf seiner Rückseite fünf Kreuze und eine Vertiefung für die Aufnahme einer Reliquie eingeschlagen worden. Ein Heiligtum dieser Matronen liegt nur etwa 4 Kilometer entfernt im Wald zwischen Nöthen und Pesch; vielleicht stammt der Stein von dort. Der Matronenstein befindet sich heute im Vorraum der Kirche.

    Wer zwischen den gepflegt dekorierten Vorgärten am Kirchberg in Weyer jemanden sucht, der ihm die Dorfkirche aufschließen könnte, dürfte stets auf Hilfsbereitschaft stoßen. Auch Anwohner, die sich der Kirche weniger verbunden fühlen, wissen, dass manche Besucher gern das Innere der Pfarrkirche sehen möchten.
     
    Die gotische Kirche mit dem alten Friedhof zieht nicht nur Architektur-Interessierte und Gläubige an. Schon über eine Google Stichprobe zu Weyer gelangt man auf Matronensteine und kaum einen Kilometer nordöstlich von Weyer liegende Kakushöhle. Wer sich auf den Verlauf des Römerkanal-Wanderweges anschaut und die Brunnenstube bei Eiserfey kennt, kann verstehen warum man sich gerade hier, in der Gegend um Nettersheim, seit Generationen Geschichten von geheimen unterirdischen Gängen erzählt. Denn jahrhundertelang wusste kein Mensch mehr die hin und wieder im Feld auftauchenden, gemauerten Tunnelreste der römischen Wasserleitung zu deuten. In der Tat staunen wir noch heute über das antike Kunstwerk, in das man sogar hineinkriechen kann. Dazu passt die Legende, die von einem Gangverlauf von der Kakushöhle bis unter den Predigtstuhl der Weyerer Pfarrkirche erhält, unter dem eine Geldtruhe steht. Aber geben Sie sich keine Mühe – sie wird leider von zwei Bären bewacht.
     
    Auch ohne Mythen und Geheimniskrämerei gehört St. Cyriakus allein baugeschichtlich zu den besonderen Sakralbauten der Eifel. Ende des 15. Jahrhundert konnte man es sich in Weyer erlauben, die alte Pfeilerbasilika aus dem 12. Jahrhundert zu modernisieren und in gotischen Formen aufwendig umzubauen. Etwa seit 1500 steht an dieser Stelle die jetzige dreischiffige Hallenkirche mit dreiseitigen Chorschluss. Den kräftigen Westturm veränderte man beim Kirchenumbau nicht; erst viel später, 1758, erneuerte man den Turm. Die Ausstattung, die man heute sieht, entstand nach der Säkularisation im 19. Jahrhundert; Nach 1830 wurden drei einfache Tabernakelaltäre und ein Hochaltar geschaffen, weitere Seitenaltäre entstanden 1854, und um 1900 restaurierte man die sonstige Ausstattung.
     
    Als die Gemeinde den Altar erneuerte, stieß man zur allseitigen Überraschung im alten Altar auf eine kelto-römisch-germansichen Matronen-Weihestein aus dem 3. Oder 4. Jahrhundert. Die dargestellten Matronen wurden im nahegelegenen Tempelbezirk auf einer Anhöhe oberhalb von Pesch verehrt. Das Besondere an Weyer: Auf verhemten Druck der Bevölkerung verblieb des originalen Matronenstein in der Pfarrkirche, während man normalerweise die Originale in Museum bringt und für den Fundort eine Kopie herstellt. Grundsätzlich gilt: Die Funde von Matronensteinen häufen sich im römischen Rheinland, in Südfrankreich und Süditalien.


    St. Cyriacus (Weyer) bei Wikipedia

    Hauptmenü

    Wir benutzen Cookies
    Wir nutzen Cookies und Google Fonts auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.