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    Kriegerdenkmal und Jubiläumsstele

    Die Burg Weyer und ihre Herrscher

    Die Burg Weyer, ein kurkölnisches Mannlehen, spielte über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Rheinlandes. Erstmals im Jahr 1372 urkundlich erwähnt, als sie Pavin von Weyer verliehen wurde, lässt sich die genaue Entstehungszeit der Burg nicht exakt bestimmen. Die Anlage könnte jedoch auf die Grafen von Blankenheim zurückgehen, die möglicherweise als Lehnsträger der Abtei Prüm die Burg errichteten, um ihr Territorium gegen die mächtigen Markgrafen und späteren Herzöge von Jülich zu sichern. Alternativ könnten die Erzbischöfe von Köln selbst als Bauherren in Betracht kommen, insbesondere nach der sogenannten Hochstadenschen Schenkung im Jahr 1246, durch die Weyer an Kurköln fiel.

    Der Aufbau der Burg

    Die heute nicht mehr existierende Burg befand sich an einer Stelle, die heute durch die Straßenbezeichnung „Burgring“ markiert ist. Historische Karten, wie die Tranchotkarte von 1809, zeigen die Burg als freistehende Anlage, umgeben von einer dreiflügeligen Hofanlage bzw. einer Umfassungsmauer. Das Burghaus hatte einen Durchmesser von etwa 20 Metern und war mit mehreren Türmen ausgestattet, darunter ein rechteckig vorspringender Turm an der Nordseite und ein Dreiviertelturm an der Südostecke. Fundamente der Burg sind bei archäologischen Grabungen bis heute nachweisbar, ebenso wie Überreste eines Brunnens, der vermutlich als Küchenbrunnen genutzt wurde.

    Zwischen den heutigen Anwesen Wassong und Mülstroh soll sich der Zugang zur Burg befunden haben. Bei Bauarbeiten in diesem Bereich wurden Glockenreste und ein Hochofen entdeckt, was darauf hindeutet, dass hier im Jahr 1584 die Cyriakus-Glocke gegossen wurde.

    Die Familie von Weyer und ihre Nachfolger

    Die ersten Lehnsinhaber der Burg waren die Herren von Weyer, die sich nach dem Ort benannten. Im Jahr 1372 erhielt Pavin von Weyer das Lehen. Diese Linie setzte sich über mehrere Generationen fort, bis es zu einer Aufspaltung des Besitzes kam. So wurde beispielsweise 1465 Johann von Nechtersheim, ein Sohn von Arnold von Nechtersheim und Alverada von Weyer, mit der gesamten Burg belehnt. Später wurde die Burg zwischen Dietrich Krummel von Nechtersheim und Reinhard von Weyer aufgeteilt, bis Dietrich die andere Hälfte erwarb und die Burg ab 1484 zu seinem Wohnsitz machte.

    Mit dem Tod von Dietrich Krummel im Jahr 1500 kam es zu weiteren Erbstreitigkeiten, die dazu führten, dass die Burg schließlich in zwei Hälften aufgeteilt wurde. Im Jahr 1531 wurde Heinrich von Büchel, Schwiegersohn des älteren Richard Krummel von Nechtersheim, mit einer der Hälften belehnt. Die andere Hälfte blieb im Besitz von Dietrich Krummels Nachkommen. Dieser Zustand der geteilten Besitzverhältnisse hielt bis ins Jahr 1638 an, als der Erzbischof von Köln, Ferdinand von Bayern, die beiden Hälften des Hauses Weyer als erledigtes Mannlehen einzog.

    Die Weichs und der Niedergang der Burg

    1638 verlieh der Erzbischof das Lehen an Gaudenz von und zu Weichs, der das völlig verfallene Burghaus in den Jahren 1666 bis 1668 wiederaufbaute. Die Familie von Weichs behielt das Lehen bis ins 18. Jahrhundert. Ab 1745 war das Haus Weyer verpachtet, und die Familie von Weichs setzte Verwalter ein, die den Besitz in ihrem Namen führten. In den Kirchenakten wird beispielsweise ein Wilhelm Gynetti als Amtmann und späterer Pächter des Hauses Weyer erwähnt.

    Mit der Besetzung der Rheinlande durch die Franzosen im Jahr 1794 endete die Herrschaft der von Weichs über das Haus Weyer endgültig. Das Lehenssystem wurde aufgelöst, und das Burghaus wurde 1825 von Ferdinand von Weichs parzelliert und als Baugrundstücke verkauft. Die einst imposante Burg Weyer, die über Jahrhunderte hinweg ein Symbol für die Macht und den Einfluss ihrer Besitzer war, verschwand bis auf wenige Mauerreste, die in neuere Hofanlagen integriert wurden.

    Die Burg Weyer und ihre Herrscher repräsentieren ein bedeutendes Kapitel der regionalen Geschichte, das von territorialen Auseinandersetzungen, Erbstreitigkeiten und dem allmählichen Niedergang eines einst mächtigen Adelssitzes geprägt war. Heute erinnert nur noch der Name „Burgring“ an das historische Erbe dieses Ortes, der einst das Zentrum der Macht und des Lebens in der Region war.

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