Aquäduktbrücke von Vussem: Ein beeindruckendes Zeugnis römischer Ingenieurskunst
Die Aquäduktbrücke von Vussem, östlich des Mechernicher Stadtteils Vussem, ist ein bedeutender Teil der römischen Eifelwasserleitung. Diese diente im 1. Jahrhundert n. Chr. zur Versorgung der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, des heutigen Köln, mit frischem Trinkwasser. Das Bauwerk überspannte ein kleines, heute namenloses Seitental des Veybachs und beeindruckt durch seine durchdachte Konstruktion.
Die Brücke war etwa 80 Meter lang und erreichte eine Höhe von bis zu 10 Metern. Sie bestand aus 13 Bögen, die einen Kanal von 0,72 Metern lichter Weite und 1,32 Metern lichter Höhe trugen. Die Konstruktion ermöglichte einen gleichmäßigen Wasserfluss mit einem Gefälle von 0,4 %. Archäologische Ausgrabungen, durchgeführt 1959 durch den Landschaftsverband Rheinland, haben zehn der ursprünglichen zwölf Pfeiler nachgewiesen. Diese ruhten auf Fundamenten aus vermörtelter Grauwacke, die bis zu zwei Meter in den Boden reichten.
Das Mauerwerk war ebenfalls aus lokalem Grauwacke-Gestein gefertigt und mit präzise behauenen Quadern verblendet, was auf die hohe Baukunst der Römer hinweist. Über der Brücke begann eine Arbeitsterrasse, die den unterirdischen Verlauf des Kanals begleitete und noch heute sichtbar ist.
Die Bedeutung der Brücke liegt nicht nur in ihrer historischen Funktion, sondern auch in ihrer ingenieurtechnischen Meisterleistung. Um das Tal zu überwinden, vermieden die Römer eine umständliche Umgehung und entschieden sich stattdessen für die aufwändige Konstruktion einer Brücke.
Heute steht der Bereich unter Denkmalschutz gemäß dem Denkmalschutzgesetz NRW. Die Teilrekonstruktion, die auf den Grabungsergebnissen von 1959 basiert, macht die Brücke zu einem touristischen Highlight. Sie ist als Station 13 Teil des Römerkanal-Wanderwegs, der 2012 neu gestaltet wurde.
Die Aquäduktbrücke von Vussem ist ein beeindruckendes Relikt der Antike und ein Zeugnis für die technische Genialität der römischen Ingenieure, die auch nach über 2.000 Jahren ihre Spuren hinterlassen haben.