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    Das Ding mit der Bank - Ein Rückblick in die Geschichte.

    Sitzbänke haben in Weyer eine lange Tradition. Schon immer war es ein Anliegen der Ortsbevölkerung, Plätze zu schaffen, an denen man sich ausruhen, sich zu einem Plausch treffen oder einfach nur verweilen kann. Hier geben wir einen kurzen Überblick über die Geschichte unserer Bänke und die Menschen, die sich um deren Aufstellung und Pflege gekümmert haben.

    Sitzbänke als Symbol des Gemeinschaftssinns

    Die Bänke in Weyer sind Allgemeingut, sie werten den Ort auf und schaffen Treffpunkte. Daher liegt ihre Pflege in unser aller Interesse und Verantwortung. Das Engagement der Bürger hat diese Tradition über die Jahrzehnte hinweg getragen und gefördert.

    Die frühen Jahre: Engagement in den 1960ern

    Wer in den frühen 60er Jahren das Ortsbild von Weyer prägte, lässt sich heute nicht mehr genau nachvollziehen. Das Vereinskartell war noch nicht gegründet, doch schon damals gab es engagierte Einwohner, die sich für ein schöneres Weyer einsetzten. Aus dieser Zeit stammen die ersten Bänke, die noch heute weit verbreitet sind. Mit im Boden eingelassenen Füßen und einer L-förmigen Schiene, auf der die Holzsitzbalken befestigt werden, bieten sie seit über 60 Jahren eine Möglichkeit zur Pause. Gestiftet wurden diese Bänke vom LVR-Verband, und der Ort Weyer kümmerte sich um deren Aufbau und Pflege.

    Die 1970er Jahre: Gründung des Vereinskartells

    Nach der Gründung des Vereinskartells in den 70er Jahren übernahm dieses die Pflege der Bänke und Orte und schaffte neue Bänke an, um mehr Bürgertreffpunkte zu schaffen. Unterstützt wurde das Vereinskartell dabei von der Stadt Mechernich. Diese Bänke erkennt man noch heute an ihrer weißen PVC-Lattung und den hinten abgerundeten Beinen.

    Die 1990er Jahre: Der Männergesangsverein „Eiserne Lunge“

    In den 90er Jahren gründete sich der Männergesangsverein „Eiserne Lunge“, der gleich einen neuen Platz auf dem Katzenberg baute. Diese Männer kümmerten sich um die Bänke in Weyer und erweiterten die Sitzmöglichkeiten. Ein neues System, das bereits in der Gemeinde Nettersheim weit verbreitet war, zog in Weyer ein. Die Balken wurden direkt an den Beinen befestigt, und diese Bänke erkennt man heute an der Kreisform im Fußbereich.

    Die 2000er Jahre: Wandel und Herausforderungen

    In den folgenden Jahren kümmerten sich die „Eiserne Lunge“ und das Vereinskartell um die Bänke in Weyer. Der Standort „Op de Kier“ wurde um das wunderschöne Dorfwappen aufgewertet, das Franz-Peter Vossel über viele Jahre hinweg bepflanzte. Der Dorfplatz wurde als strahlender Dorfmittelpunkt direkt neben dem Gasthaus/Saal der Familie Reinartz/Hochgürtel fertiggestellt.

    Anfang der 2000er Jahre war die Pflege der Bänke noch in Ordnung. Engagierte Bürger, das Vereinskartell und die „Eiserne Lunge“ kümmerten sich um die Bänke im und um den Ort herum. Doch irgendwann riss dieser Faden. Der Männergesangsverein löste sich auf, und das Vereinskartell kämpfte mit der Schließung des Gasthauses und versuchte, am Bürgerhaus Fuß zu fassen, um eine Infrastruktur zu schaffen und die beliebten Weyerer Veranstaltungen am Laufen zu halten. Übrig blieben nur noch die engagierten Bürger. Während viele Orte und Bänke weiterhin liebevoll gepflegt und instand gehalten wurden, erging es einigen weniger gut; manche Orte fielen in einen Dornröschenschlaf. In diesen Jahren schaffte es Weyer jedoch, erst einen Schankraum und dann eine Bürgerhalle zu bauen, eine Leistung, die dem federführenden Vereinskartell sowie den einzelnen Vereinen alles abverlangte.

    Die 2020er Jahre: Erneuerung und gemeinschaftlicher Einsatz

    Bis Anfang der 2020er Jahre ging es so weiter, bis Ortsbürgermeister Björn Wassong an manchen Standorten mit Ersatz und Erweiterungen der Bankanlagen und des Ortsbildes begann. Dies waren auch die Jahre der COVID-19-Pandemie, und die Menschen zog es aufs Land, um zu wandern und spazieren zu gehen, oft die einzige Möglichkeit, ihre Freizeit zu gestalten.

    Der neue Banktyp besteht aus recyceltem PVC. Auch die Stadt Mechernich begann, dieses Material aufgrund seiner Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit einzusetzen. So kamen die ersten Picknickbänke und Blumenbänke nach Weyer.

    Das Bankpaten-Programm: Eine Initiative für die Zukunft

    Im Jahr 2024 wurde das Thema Bänke und Ruheplätze in Weyer neu aufgegriffen. Unter Berücksichtigung des wachsenden Tourismus in der Region, dem Neubau der Hauptstraße durch den Ort und dem allgemeinen Pflegezustand der Ruheorte wurde ein Bankkonzept erstellt. Hierbei ging es nicht nur um den Zustand der Bänke, sondern auch um den sinnvollen Einsatz der verschiedenen Sitzmöbel und der unterschiedlichen in den Jahren angesammelten Systeme.

    Im Anschluss daran wurde ein Bankpaten-Programm gegründet, in dem alle Bänke erfasst und überprüft wurden. Die engagierten Bürger, die ihre Bänke schon all die Jahre gepflegt hatten, wurden registriert, und für die anderen Flächen wurden neue Bankpaten gefunden. Diese Mitbürger verpflichteten sich, die Orte und Bänke zu pflegen und einem festgelegten Pflegemaß zu widmen. Ein Viertel der alten Bänke im Ort wurde abgebaut, um sie zu ersetzen oder zu restaurieren. Ziel war es, jedem Standort eine schöne und frische Bank zur Verfügung zu stellen, damit die Bankpaten mit Spaß an die Arbeit gehen konnten. Von der Stadt Mechernich erhielten wir mit Material eine große Unterstützung. Mit Hilfe von vielen Freiwilligen, Bankpaten und dem Vereinskartell konnten diese Bänke alle neu aufgebaut werden.

    Ein Blick in die Zukunft

    In Weyer hoffen wir, dass in Zukunft kein Ort und keine Bank mehr in einen Dornröschenschlaf verfallen muss. Viel Ehrenamt und Engagement sind nötig, doch gemeinsam schaffen wir es, unser Veedel, unsere Nachbarschaft, unseren Ort schön zu halten. Gemeinsam, Hand in Hand.

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