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    Die Landwirtschaftliche Situation

    Heute wird die Landwirtschaft in der Gemarkung Weyer so intensiv betrieben, daß keine Parzelle ungenutzt bleibt. Das war nicht immer so. Nach einer offiziellen Statistik gab es 1908 in der gesamten Bürgermeisterei Weyer noch 310,1 0 ha Ödland.
     
    Überschüsse konnten nur in geringem Umfang erwirtschaftet werden. Missernten waren keine Einzelfälle. Die Ernten in den Jahren 1876, 1878 und 1880 reichten kaum für den Eigenbedarf. 1882 führte die feuchte Witterung fast zu einem totalen Ernteausfall. Beim Einsetzen der ersten Schneefälle im Herbst stand der Hafer noch grün auf den Feldern, und wieder einmal verfaulten die Kartoffeln.
     
    Die Landwirtschaft wurde als Selbstversorgungswirtschaft betrieben. Missernten führten zu wirtschaftlicher Not. Die Realteilung erschwerte die Landbewirtschaftung in erheblichen Maßen. Der Gewohnheit in jedem Erbfall das Hab und Gut "real" unter die Erben zu teilen, ließ sich nur schwerlich ändern. Die Zerstückelung der landwirtschaftlichen Nutzfläche nahm dadurch von Generation zu Generation drastischere Ausmaße an. Noch im Jahre 1907 erwirtschafteten im Kreis Schleiden von hundert Landwirten, 52 Landwirte eine Fläche von nur zwei Hektar. 1885 erließ die Regierung ein Gesetz, das die Voraussetzung für eine Zusammenlegung der Grundstücke schuf.
     
    Die Schiffelkultur, früher allgemein angewendet, bestand aus einer Verbindung von Feldbrand und ungeregelter Feldgraswirtschaft, die auf dürftigen Boden zur Anwendung kam.
     
    Der Pflug ritzte den Boden. Die Gras- bzw. Heidestücke wurden mit der Hacke abgeschält, zusammengerollt und kegelförmig zum Trocknen aufgestellt. Nach dem Trocknen schlug man von den Plaggen die anhaftende Erde und schichtete sie dann mit Reisig vermischt zu Haufen von ein bis eineinhalb Metern Durchmesser auf, um sie dann zu entzünden. In die über das Feld ausgebreitete Asche säte man Roggen der flach eingebaut wurde. Nach der Ernte blieb das Schiffelkulturland etwa 15 bis 20 Jahre unbenutzt liegen, um sich zu erholen. Während dieser Ruhepause nützten die Viehherden das Schiffelland als Weide.
     
    Der Umfang der Wiesen betrug um die Jahrhundertwende etwa 10 v.H. der gesamten Gemarkungsfläche. Deshalb besaß die Gewinnung von Heu nur geringe Bedeutung. Aus diesem Grund war der Anteil der Schafe am Gesamtviehbestand besonders hoch. Das Schaf begnügte sich auch mit kraftlosen Gräsern, Ginster und Heide. Die Dorfschafherde hielt sich bis zum Jahr 1900, während der Rindviehauftrieb schon 1870, und etwas später auch der Schweineauftrieb eingestellt worden war. Bis zur Aufgabe der Dorfherden gab es in Weyer den .Küet" (Kuhhirten), den "Säuet" (Schweinehirt) und den Schafhirten.
     
    Mit dem Aufkommen des Handelsdüngers besserten sich die Erträge. Zwar war in Weyer nicht jeder Landwirt sofort bereit, den neuen Dünger zu verwenden. Viele handelten nach dem Motto, laßt erst die Dummen probieren, wenn es gut geht, machen wir auch mit.
     
    Jetzt wurden der Winterweizen und die Sommergerste zum Haupterzeugnis. Sie brachten volle Speicher. Dem Eigenbedarf standen jetzt größere Mengen zur Verfügung, und es war nicht mehr nötig, jeden Morgen eine Schüssel Kartoffeln zur Beköstigung der zahlreichen Familienmitglieder aufzutischen. Diese günstige Entwicklung stoppte der Beginn des 1.Weltkrieges.

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