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    Hinter Vollem am Abzweig nach Urfey kommt man zur „Kleinen Aquäduktbrücke“ in Mechernich-Vollem. 1975 entdeckte man bei Straßenarbeiten den von Kallmuth nach Eiserfey führenden Kanal, der dort zunächst endete. 1981 stieß man bei Grabungen auf die komplett erhaltene kleine Aquäduktbrücke über einen ehemaligen Bachlauf. Über sie wurde offenbar der aus Kallmuth kommende Kanalzweig geleitet. Die kleine Aquäduktbrücke diente einst der Überquerung des Kallmuther Baches. Die Brücke wurde zu archäologischen Zwecken freigelegt und vermessen. Aus Angst vor Umwelteinflüssen und Raubgräbern wurde sie nach den Arbeiten wieder zugeschüttet. Auch aus Kostengründen konnte sie nicht offengehalten werden. Der gute Erhaltungszustand ist wahrscheinlich damit zu erklären, dass sich der antike Bach in nachrömischer Zeit verlagert hatte und die Brücke dann auf dem Trockenen lag. Dr. Klaus Grewe, Archäologe beim „Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege“, stuft die Brücke als das „wahrscheinlich einzige noch erhaltene Bauwerk dieser Art“ ein.

    Die Quellen oberhalb von Urfey wurden schon in römischer Zeit für die Wasserversorgung Kölns genutzt. Die in diesen beiden Quellgebieten beginnenden Freispiegelleitungen hatte man im Schnittpunkt der beiden Talachsen zusammengeführt. Das Wasser wurde in einer entsprechend größer dimensionierten Leitung zum Sammelbecken Eiserfey transportiert. Kurz vor ihrem Treffpunkt mit der Urfeyer Leitung überquerte der vom Kallmuth kommende Strang den Kallmuther Bach auf einem massiven Brückenbauwerk von 7,3 Meter Länge und 1,79 Meter Breite. Die Wasserdurchlassweite betrug 1,12 Meter. Die Stadt Mechernich erwarb das Grundstück. Durch Bürger aus Eiserfey und Vollem, die unter der Führung von Hans-Gerd Harperscheidt (Eiserfey) Hand anlegten, wurde die Römerbrücke unter Aufsicht von Archäologe Dr. Klaus Greve freigelegt und gegen Wetter- und Umwelteinflüssen geschützt. Weiterhin wurde das Denkmal aus der Römerzeit gegen unbefugtes Betreten gesichert.


    Hans-Gerd Harperscheidt zeigt Ortsvorsteher Rudi Mießeler (hinten links) und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (hinten rechts) den Durchlass für den Feybach unter der Aquäduktbrücke hindurch.
    Durch diesen gemauerten Bogen floss vor ca.1900 Jahren der Feybach unter dem Römerkanal durch. Die Kunststoffleitung rechts haben die freiwilligen Archäologenhelfer zwecks Drainierung des Geländes gelegt.

    Der Ortsvorsteher von Eiserfey brachte sich als Planer und Ingenieur ein. Er besorgte das nötige „Kleingeld“ für die auszuführenden Arbeiten. Viele der Spenden kamen aus dem privaten Bereich. Der größte Betrag kam über Professor Wolfgang Schumacher von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Hans-Gerd Harperscheidt und seine „Kolonne“ haben auch eine Entwässerungsleitung verlegt, um das Bodendenkmal dauerhaft trocken zu halten.

     
    Foto zeigt das in Eigeninitiative 2008 fertiggestellte Bodendenkmal aus der Römerzeit

    Quellen:
    • Eigene Aufzeichnungen Chronik Eiserfey 1150 Jahre, 2017 www.eiserfey.de
    • Agentur ProfiPress Foto: Manfred Lang/pp/ProfiPress

    Eine römische Meisterleistung war der Bau der römischen Wasserleitung, die auch mitten durch Eiserfey führte. Die römische Wasserleitung (Römerkanal) durchzieht durch unterirdische steinerne Kanäle und über gewaltige Aquädukte das Kreisgebiet Euskirchen. Das Kanalsystem der alten Römer im Rheinland ist ein architektonisches Meisterwerk. Jahrhundertelang hat der Römerkanal das zum Leben notwendige Quellwasser nach Köln, der Hauptstadt der römischen Provinz Niedergermanien geleitet. Vom 1. – 3. Jahrhundert waren es rund 20.000 Kubikmeter Trinkwasser täglich. Der Bau der römischen Wasserleitung (Eifelwasserleitung) begann nach heutigen Erkenntnissen ca. 80 n. Chr. Die Quellen, aus denen sich dieses Bauwerk versorgte, liegen oberhalb Dreimühlen, im stillen Tal hinter Urfey.

    Die am weitesten entfernte Quelle lag bei Nettersheim. Dort wurde in einer ca. 80 m langen Sickergalerie das Hangquellwasser aufgefangen und einer Quellfassung (heute als „Grüner Pütz“ bekannt) zugeführt. Im Endausbau betrug ihre direkte Länge zwischen der Quelle am „Grünen Pütz“ und Köln ungefähr 85 Km. Bis zum Einfall der Franken in Köln und dessen Zerstörung war die römische Wasserleitung bis ca. 260 n. Chr. in Betrieb. Teile der Eifelwasserleitung sind heute noch in Eiserfey und Umgebung zu sehen. So zum Beispiel das Römerkanalsammelbecken.

    Ein bedeutender Teil dieses Leitungssystems ist in Eiserfey wieder ans Tageslicht gekommen: Das Sammelbecken, in dem die Hauptleitung in das heutige Köln begann. Das Sammelbecken wurde 1959 bei der Verlegung einer Rohrleitung entdeckt. Das Becken ist kreisrund und hat einen Durchmesser von 3,05 m. Seine Sohle lieg bei 320,10 m ü. NN. Die Ringmauer ist 0,52 m stark und besteht aus Grauwackesteinen. Der Boden ist aus Ziegelplatten. Die Innenwand war mit rotem Wasserputz (Opus signinum) ausgekleidet, der größtenteils abgewittert ist. Sandsteinblöcke von halbrundem Querschnitt, von denen noch einige im Beckeninneren liegen, deckten ursprünglich die Mauerkrone. Von den zwei eingehenden Kanälen und von dem einen abgehenden Kanal ist nur der von Dreimühlen kommende in Gänze erhalten: Im Lichten ist die Öffnung 0,54 m breit und 0,54 m hoch. Dieser Zulauf wird von zwei aufrecht stehenden Sandsteinblöcken gebildet, die oben mit einer dicken Sandsteinplatte abgedeckt sind.

    Der von den Quellen in Kallmuth und Vollem kommende Strang hat eine lichte Weite von 0,50 m. Er ist in seinem oberen Verlauf mehrfach angetroffen worden und hatte dort eine Plattenabdeckung. Bei Kanalarbeiten in der Hauserbachstraße, kurz vor dem Sammelbecken, war der Kanal jedoch mit einem Gewölbe abgedeckt. Der Kanal konnte hier in dieser Weise rekonstruiert werden.

    Sammelbecken Innenansicht Foto: Waldemar Haberey

    Das historische Bauwerk wurde 1959 wieder zugeschüttet, um es vor Witterungsschäden zu bewahren. Gegen eine erneute Freilegung hatten die Denkmalschützer Bedenken erhoben, da man Beschädigungen befürchtete. Auf Anregung des damaligen Ortsvorstehers Alfred Mießeler kam es zur Bildung eines Vereins (gemeinnützige Dorfgesellschaft), der sich fortan um das Erscheinungsbild von Eiserfey kümmern sollte und der wenig später per Vertrag auch die Pflege der öffentlichen Grünflächen von der Stadt Mechernich übernahm. So kam auch das Sammelbecken wieder ins Gespräch. Eine erneute Freilegung des historischen Bauwerkes war nicht vorgesehen. Dr. Klaus Grewe sagte im Ausschuss: „Die Eifelwasserleitung ist mit ihren 95 Kilometern der technisch bedeutsamste Bau der Antike.“

    Das Sammelbecken an der Hauserbachstraße sei „von überragender kulturhistorischer Bedeutung“. Um dort keine Schäden anzurichten, solle lediglich ein Nachbau errichtet werden. Damit gaben sich die Eiserfeyer allerdings nicht zufrieden. Gemeinsam mit den Architekten Rudi Mießeler und Peter Sampels tüftelten sie einen Plan aus, für den Dr. Klaus Grewe laut Alfred Mießeler „Feuer und Flamme“ gewesen sei.

    Römerkanal Sammelbecken
    Fassung 2023

    Durch einen Grundstückstausch erwarb die Stadt Mechernich das Grundstück, auf dem sich das Sammelbecken befand. Die Eiserfeyer Dorfgemeinschaft trug mit vereinten Kräften ca.€12.000,- für Baumaterial zusammen. Eine tatkräftige Truppe unter der Führung von Hans Gerd Harperscheidt und Theo Groß begann am 14. Juli 2004 mit den Arbeiten. Sie legten das Sammelbecken fachmännisch frei, restaurierten es und überbauten es mit einem Schutzhaus (Oktogon).

    Theo Groß u Hans-Gerd Harperscheidt

    Nach der Fertigstellung erhielten die fleißigen freiwilligen Helfer in einer Feierstunde eine Urkunde und eine Anerkennung. Ehrenamtliche Tätigkeit für den Ort und Steigerung des Fremdenverkehrs ist beispielhaft.

    Quelle: www.eiserfey.de

    Die große römische Quellfassung, 1957 rekonstruiert, liegt etwa 700m östlich von Kallmuth.

    Die Brunnenstube misst 5,8m x 3,5m und ist fast 3m tief in das anstehende Kalkgestein eingelassen. In den Ecken sind schwere Blöcke mit Einlässen für das Wasser zu sehen; ein weiterer derartiger Block ist in der Mitte der Langseite eingebaut. Das Quellwasser konnte durch die torartigen Öffnungen in den Sandsteinblöcken sowie durch die mörtellos gesetzten Stürze und Bögen in das Becken eindringen.

    Die Kallmuther Brunnenstube speiste die Wasserleitung nach Köln bevor weitere Strecken - z.B. in Richtung Urft - ausgebaut wurden. 

    Der in den 50er Jahren errichtete Schutzbau der römischen Brunnenstube wurde umfangreich saniert. Die Brunnenstube kann nun durch Gitteröffnungen von außen besichtigt werden; gleichzeitig wird das Objekt selbst geschützt und durchlüftet.

    Gruppen können auf Anfrage auch die Brunnenstube von innen besichtigen.

    Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt zum Kallmuther Ortsbürgermeister, Herrn Robert Ohlerth, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Tel.: 02484-1331 auf. Als Kaution für die Entleihe des Schlüssels wird ein Betrag von 50,- EUR erhoben. 

    Fachkundige Wanderungen mit Führung in der Brunnenstube können beim Naturzentrum Nettersheim gebucht werden. Mit dem PKW erreichen Sie die Römische Brunnenstube aus Richtung Köln kommend über die Autobahn A 1, Abfahrt Bad Münstereifel/Mechernich, links Richtung Mechernich, nach ca. 1,5 km links abbiegen auf die Landstraße L 165 in Richtung Blankenheim, im Ort Eiserfey rechts in Richtung Vollem abbiegen, weiter geradeaus, ca. 1,5 km hinter Vollem auf der linken Seite.

    Aus der Region Eifel/Aachen fahren Sie über die Landstraße L 165  durch Mechernich, ca. 1 km hinter Mechernich rechts der L 165 in Richtung Blankenheim folgen. Dort weiter wie oben. Auf dem ausgeschilderten Römerkanalwanderweg können Sie von hier aus weiter nach Nord-Osten zum Römischen Sammelbecken Eiserfey oder nach Süden zur Aquäduktbrücke Vollem wandern.

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