Die politischen Veränderungen durch die Kriege 1866 (Preußisch-Österreichischer Krieg) und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg), die am 18. Januar 1871 zur Bildung des Deutschen Reiches führten, blieben auch für die Bevölkerung unseres Gebietes nicht ohne Auswirkungen.
1866 erhielten auch wehrfähige Männer aus Weyer ihre Einberufungsbefehle. Sie standen zumeist in den Reihen des Rheinischen Infanterieregiment Nr.25. Mit diesem Regiment nahmen sie an der Schlacht bei Langensalza (Thüringen) teil. Alle Soldaten kehrten heim. Der Musketier Peter Esser, erlitt eine leichte Verwundung. Von den Schulkindern zu Weyer wurde zur Unterstützung "der im Felde verwundeten
tapferen Soldaten", wie es im damaligen offiziellen Sprachgebrauch hieß, ein Paquet (Paket) Charpie (Verbandsmaterial) gesammelt und dem Landrat übergeben.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hatten die Soldaten aus Weyer zwei Tote zu beklagen. Hermann Schnorrenberg fiel am 18.August 1870 bei Gravelotte und Wilhelm Vogt am 27.November 1870 bei Amiens. An diesem Feldzug nahmen teil:
J. Wichbaum |
J. Hufschmidt |
M. Meyer |
W. Schneider |
N. Schneider |
P. Goebs |
J. Werner |
N. Nathan |
W. Vossel |
Ch.Strunk |
J. Sehröder |
W. Wielspütz |
M. Huth |
Gross |
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In Erwartung eines Revancheangriffs der Franzosen für den verlorenen Krieg von 1870/71 schenkte der preußische Generalstab der Eifel als Aufmarschgebiet besondere Aufmerksamkeit. Die Übungen und Manöver in der Eifel häuften sich. Die entstehenden Flurschäden führten zu Klagen der Betroffenen. Als besondere Belastung empfanden die Einwohner die sich ständig wiederholenden Einquartierungen. In manchen Jahren überstieg die Anzahl der Soldaten die Zahl der Einwohner der Bürgermeisterei.