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    Kleine Chronik des Musikverein "Harmonie" Weyer

    gegründet am 1. August 1952
    (zusammengestellt von Heinz Schmitz im Juli 2002)

    Der im Jahre 1969 aus dem Amtsbezirk Zingsheim herausgelöste und in die Gemeinde Mechernich eingegliederte Ort Weyer ist seit der Erhebung der Gemeinde Mechernich zur Stadt im Jahre 1975 ein Stadtteil von Mechernich (dort u.a. Standort der Bundeswehr mit Depot und mehreren Versorgungszentren, Bleibergkaserne). Weyer liegt am östlichen Rand des "Nationalpark Nordeifel" auf bis zu 525 m ü. NN, in der Nähe der Autobahn A1 (Köln - Trier) und in der Nähe der Eisenbahnlinie Köln - Trier.

    Am 20. Oktober 871 wurde der Ort als "Villa Viveri" erstmals urkundlich im Goldenen Buch von Prüm erwähnt und ist somit jetzt mindestens 1130 Jahre alt. Da Weyer auch an einem markanten Punkt in der Nähe der Römerstraße von Köln nach Trier liegt und von mehreren römischen Wasserleitungen umflossen wird, ist der Ort vermutlich noch viel älter. Dies beweisen u.a. Funde von Frankengräbern sowie von Werkzeugen aus Feuerstein und Knochen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Weyer von einer Burg überragt, davon ist jedoch heute (leider) nichts mehr zu sehen.

    Weyer hat z.Zt. etwa 800 Einwohner, aufgrund eines großen Neubaugebietes ist die Tendenz dabei steigend.

    In Weyer war das Vereinsleben mit zeitweise 23 Vereinen schon immer sehr rege. So blieb es nicht aus, dass auch aufgrund der vielen Musiker irgendwann ein Musikverein entstehen musste.

    Diesen gründete dann am 1. August 1952 der "Allround - Musiker" (Tenorhorn, Saxophon, Klarinette, Violine, Schlagzeug, Klavier, usw.) Heinrich Josef Schmitz mit insgesamt 10 Jugendlichen.

     

    Zur Vorgeschichte des Musikereins

    Heinrich Josef Schmitz hatte das "Handwerk” der Musik gemeinsam mit Matthias Meyer (auch Musikvereins-Mitglied ab Okt. 1952) bei dessen Vater erlernt.

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    Wer kennt alle ihre Namen auf der Bierpartie 1928? Nur wenige sind bekannt:
    mittlere Reihe von links: ???, Heinrich Josef Schmitz, ???, Wilhelm Schmitz, Johann Werner, Peter Vossel, Josef Mauel, Ernst Wiederich,
    vordere Reihe von links: ???, ???, Hubert Schmitz, Johann Schmitz, Matthias Meyer,
    oben Mitte: Josef Wiederich, rechts außen: Matthias Wassong

    Gemeinsam machten die beiden mit anderen Jugendlichen schon in den 1920er Jahren Tanzmusik. In den 1930er Jahren war H.J. Schmitz im Volksmusikbund aktiv. Nach dem 2. Weltkrieg gruppierten sich die Musiker wieder aufs Neue zur Tanzmusik. Inzwischen waren die Söhne und Neffen von H.J. Schmitz herangewachsen, so dass er diese nun selbst in Musik unterrichtete. Zuerst auf einem alten Harmonium, dann auf einem preiswert erworbenen Klavier und kurze Zeit später auch auf Blasinstrumenten. Schulfreunde der Söhne und Neffen fanden ebenfalls Gefallen an der Blasmusik und so wurde gemeinsam musiziert.

    Der kuriose Stempel

    Der kuriose Stempel


    Am Anfang standen die gemeinsamen Proben

    Für die allerersten gemeinsamen Proben gab es noch keinen geeigneten Raum, es wurde also improvisiert. In den Wohnzimmern wurde in der damaligen Zeit im Winter nur an den Wochenenden geheizt, daher fanden die Proben notgedrungen in der ca. 3 x 3 m großen Küche des Vereinsgründers Heinrich Josef Schmitz statt. Bis zu sieben (!) Personen bewegten sich gleichzeitig in dem engen Raum, in dem sich ja auch noch Tisch, Bank, Stühle, Herd und Schrank befanden. Während Mutter Schmitz z.B. "Suere Kappes" kochte und sich den Weg zwischen Notenständern, Tisch und Herd suchen musste und dabei auch schon einmal über einen herausgezogenen Posaunenzug stolperte, brachte Vater Schmitz seinen Schützlingen Töne, Takt und Haltung bei. Die "Lehrlinge" wussten später nicht, ob die Feuchtigkeit in ihrem Gesicht Schweiß von der Anstrengung oder Kondenswasser vom Sauerkrautkochen war.

    Wie der Musikverein zu seinem Namen kam

    Am Anfang des Jahres 1952, als sich der Musikverein noch in der Gründungsphase befand, saßen mehrere angehende Vereinsmitglieder in der Küche der Gaststätte Mauel, auch bekannt unter dem Namen "A Schpännesch" (heute ist das die Gaststätte "Zum Gässjen") mit dem zukünftigen Vereinswirt Wilhelm Hansen zusammen und diskutierten darüber, ob man dem Verein einen Namen geben sollte und wenn ja, welchen.

    "Momänt ens, do han isch beschtemb jät vü üsch!" sagte plötzlich Wilhelm Hansen, stand auf und durchstöberte mehrere Zigarrenkisten, die oben auf seinem Küchenschrank standen und die ihm u.a. auch als Kasse und Tresor dienten. Dann brachte er eine Zigarrenkiste, die gefüllt war mit Stempeln aller Art, auf den Küchentisch und kramte daraus einen Stempel hervor, der im oberen Teil halbrund nach oben gebogen den Schriftzug enthielt: "Musik-Verein Harmonie" und im unteren Teil halbrund nach unten gebogen: "Weyer-Eiserfey". In der Mitte des Stempels war eine schräg gestellte mit Eichenlaub umkränzte Lyra zu sehen.

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    Die Vorgänger des Musikvereins: v.l.: E.Wiederich, P. Harperscheid, A.Schmitz, J.Harperscheid, H.Schmitz, knieend: H.J.Schmitz, J.Schneider,

    Da nun zwei der Gründungsmitglieder aus Eiserfey stammten, war dieser Stempel der genau richtige und zudem hatte man die ersten "hohen" Ausgaben für einen Stempel gespart. Wilhelm Hansen wurde daraufhin zum 1. fördernden Mitglied ernannt!

    Das Kuriose an dieser Begebenheit ist aber: Weder Wilhelm Hansen noch Heinrich Josef Schmitz, beide um das Jahr 1900 geboren (aber auch später befragte noch ältere Bürger von Weyer) konnten sich erinnern, dass es jemals einen Musik-Verein "Harmonie"  Weyer-Eiserfey gegeben hat. Lockere Musikgruppen aus beiden Orten existierten zwar zu jeder früheren Zeit, aber niemals als Vereinszusammenschluß.


    Folglich ist völlig unbekannt, woher dieser alte Stempel stammte und zu welchem Zweck er von wem angefertigt wurde. Aber der Musikverein hatte seinen Namen!




    Der Tag der Gründung

    Als die 10 angehenden Bläser soweit vorangeschritten waren, dass gemeinsame Auftritte in Angriff genommen werden konnten, wurde offiziell am 1. August 1952 der Musikverein "Harmonie” Weyer - Eiserfey mit folgender Besetzung gegründet:

                        Clemens Stoffels (Bass)                     Arnold Schmitz (Tenorhorn)
                        Werner Josef Schmitz (Trompete)                     Peter Huth (Tenorhorn)
                        Franz Josef Strunk (Trompete)                     Heinz Schmitz (Zugposaune)
                        Ludwig Müllenborn (Klarinette)                     Josef Schmitz (Trompete)
                        Peter Valder (Es-Horn)                     Heinz Hamacher (gr. Trommel)


    Es wurde ein Vorstand gebildet, der sich zusammensetzte aus Heinrich Josef Schmitz als Leiter, Geschäftsführer und Vorsitzender des Vereins, Clemens Stoffels als stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer, sowie Arnold Schmitz und Peter Huth als Beisitzer. Am 1. September 1952 wurden die Vereinsstatuten entworfen und der Verein beim damaligen Amt Zingsheim behördlich angemeldet.

    Von Oktober bis Dezember 1952 traten dem Verein weitere 8 Mitglieder bei an den folgenden Instrumenten:

                        Matthias Meyer                (Bass)                     Franz Hamacher (kl. Trommel)
                        Rudi Esser (Klarinette)                     Matthias Schallenberg (Bariton)
                        Peter Mießeler (Quer-Flöte)                     Alfons Stoffels (Zugposaune)
                        Peter Müllenborn (Tenorhorn)                     Johann Rosenzweig (Zugposaune)


    Somit hatte der Verein zum Jahresende 1952 schon 19 Mitglieder.

     

    Die ersten Konzerte

    Das erste öffentliche Konzert des Musikvereins fand bereits gut 5 Monate nach der Gründung am 11. Januar 1953 statt. Der Saal war wider Erwarten bis zum letzten Platz gefüllt. Es wurden leichte Walzer und Märsche, vor allem aber Volkslieder vorgetragen.

    Das größte Lob, das man dem jungen Verein machen konnte, kam vom damaligen Volksschul-Lehrer Hans Busch: "Bei Walzern, Märschen und Konzertstücken kann man schon einmal einen falschen Ton blasen, den merkt man nicht, weil man die Stücke nicht kennt. Aber bei Volksliedern hört jeder jeden falschen Ton. Ich habe keinen falschen Ton gehört!”

    Ein Erfolg dieses Abends war die Tatsache, dass sich mehrere Musikfreunde dem Verein als fördernde Mitglieder anschlossen. Diese waren:

                                  Wilhelm Hansen Ludwig Stoffels      Peter Schmitz
                                  Peter Arns Heinrich Nettersheim      Franz Esser (Post)
                                  Josef Lutterbach Josef Müllenborn      Johann Vossel
                                  Peter Kronenberg Johann Hellenthal      Hans Busch

    Die nur aus Spenden bestehenden Einnahmen an diesem Abend betrugen 87,- DM.

    Das zweite Konzert fand bereits am 15.3.1953 in Eiserfey im Saale Sistig statt. Die Einnahmen bei diesem Konzert betrugen 63,15 DM und die Ausgaben 25,- DM, davon 10,- DM als Genehmigung zur Erlaubnis einer Lustbarkeit und 5,- DM Lustbarkeitssteuer!

     

    Das dicke Ende kommt nach

    Dass die Konzerte bei der GEMA angemeldet werden mussten, hatte damals niemand bedacht, aber auch nicht gewusst. Diese Gesellschaft hatte aber damals wie heute ihre Informanten überall und so blieb es nicht aus, dass der Musikverein einige Monate später eine Rechnung über 20,- DM erhielt als Entgelt für die Aufführungsrechte.

    Damit wollte der Vorstand des Vereins sich aber nicht abfinden. Also schrieb man einen Brief an die GEMA, dass es sich doch um Anfänger handele und man kein Geld habe usw. Die einzige Antwort der GEMA war: Nun zahlen Sie 40,- DM !!

    Daraufhin wurde der Lehrer Hans Busch eingeschaltet. Auch er schrieb einen Brief an die GEMA, dass es sich doch um Ausbildung der Jugendlichen und um Förderung der Jugendarbeit handele, dass doch überwiegend Volkslieder gespielt wurden und man solle doch Rücksicht ausüben mit dem Verein, der  kein Geld habe. Antwort der GEMA: Jetzt zahlen Sie 80,- DM !!!

    Da man nun einsah, dass man gegen diese Gesellschaft nichts unternehmen konnte, wurden die zuerst geforderten 20,- DM gezahlt. Doch damit gab sich die GEMA jetzt nicht mehr zufrieden,  auch die restlichen inzwischen geforderten 60,- DM mussten noch gezahlt werden! Von den insgesamt 150,15 DM Einnahmen von den beiden Konzerten, die nur aus Spenden bestanden, blieben nach Abzug aller damit verbundenen Kosten und besonders der GEMA nur noch knapp 30,- DM übrig !

     

    Der Musikverein wächst und gedeiht

    Ende 1953 bestand der Musikverein bereits aus 23 aktiven und 12 inaktiven Mitgliedern.

    Das dritte, etwas aufwendigere Konzert fand am 28. August 1955 zum 3-jährigen Bestehen statt. Im Vereins-Protokollbuch ist leider nur festgehalten, dass "der Verlauf als >gut< zu bezeichnen war”.

    Die Einnahmen bei diesem Konzert betrugen 130,- DM. Da das Konzert aber rechtzeitig bei der GEMA angemeldet wurde, betrug das Entgelt für die Aufführungs-Rechte diesmal "nur” 30,48 DM. Beim Amt in Zingsheim wurden jeweils 10,- DM Verwaltungsgebühr und 10,- DM "Vergnügungssteuer” fällig.

    Marschieren will gelernt sein

    Von den Jugendlichen der ersten Stunden und Monate hatte niemals jemand gelernt, richtig beim Musizieren zu marschieren. Für eine Teilnahme am 2. Weltkrieg waren ebenso alle zu jung wie auch für eine Rekrutierung bei der Bundeswehr, die es zudem im Jahre 1952 noch nicht gab. Was lag daher näher, als das Marschieren beim Blasen von Märschen zu erlernen. Aber wo? Durch Weyer auf- und abwärts marschieren wäre einem Festzug gleich gekommen und die Bevölkerung hätte nicht gewusst, welches Fest gefeiert wurde. Auf dem Saal im Vereinslokal oder im Jugendheim hätte man aber nur Wendungen üben können, zum Geradeausmarsch hätte die Länge des Saales nicht gereicht.

    Also ging man geschlossen statt zur Probe im Vereinslokal auf den Weyerer Sportplatz und drehte dort unter den Klängen der Märsche "Mit Sang und Klang" und "In die weite Welt" Runde um Runde links herum und rechts herum, stillgestanden mit "Präsentier-Marsch" und allem, was zur Teilnahme an Festzügen erforderlich war.

    Das Ergebnis dieser durchaus sinnvollen Maßnahme kann man heute noch bei der Teilnahme des Musikvereins an Festzügen bewundern!

    Alle Vögel sind schon da

    Nach ersten Proben im Vereinslokal verlagerte der Musikverein seine wöchentlichen Proben ins Jugendheim. Bei den Proben zum aller ersten Konzertstück, das erlernt wurde, die Ouvertüre "Mignonette", ereignete sich folgender Streich:

    Der Baritonist Matthias Schallenberg, der von Urfey aus zur Probe kam, hatte unterwegs einen Spatz gefangen und diesen in seine Tasche gesteckt. Während alle Bläser sich nun auf den ruhigen Teil der Ouvertüre konzentrierten, nahm Schallenberg während des Spielens heimlich den Spatz aus der Tasche und warf diesen tief in den Bass von Matthias Meyer.

    Der Spatz kam wie aus einer Kanone geschossen aus dem Schalltrichter, flog gegen die Decke und dann aufgeregt durch den Raum. Heinrich Josef Schmitz, dem Dirigenten und Leiter des Vereins, flog fast der Taktstock aus der Hand und den Bläsern blieb die Luft weg. Da niemand die Aktionen von Schallenberg gesehen hatte, waren alle der Meinung, der Spatz habe bei Matthias Meyer im Bass sein Nest gebaut.


    Harte Zeiten

    Im Musikverein herrschten in den Anfangsjahren noch Zucht und Ordnung. So verrät uns z.B. ein Protokollbuch-Eintrag vom 25.6.1956, dass Peter Huth und Matthias Schallenberg wegen unkorrektem Verhalten gegenüber dem Verein je 1,- DM als Strafe zahlen mussten.

    Dieses unkorrekte Verhalten konnte sein: Nach einem Auftritt........


              ........an der Theke stehen mit Vereinsmütze auf dem Kopf          
    oder

              ........Spielen auf einem Instrument außerhalb eines Auftrittes,

              z.B. spätabends auf dem Heimweg vom Frühschoppen.


    Das erste Musikfest


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    Festzug beim Musikfest 1957

    von links: Matthias Schallenberg, Clemens Stoffels, Peter Huth, Peter Valder, Johann Rosenzweig, Ludwig Müllenborn, Heribert Vossel, Alfons Stoffels, Franz Josef Strunk, Heinz Schmitz, Karl Josef Zingsheim, Werner Josef Schmitz, Heinrich Josef Schmitz

    Aus Anlass des 5-jährigen Bestehens fand am 23.6.1957 das erste Musikfest statt. Die Gastvereine ließen sich damals noch an einer Hand abzählen: Es nahmen die Musikvereine von Zingsheim, Glehn und Bleibuir teil. Den Festzug vergrößerten die Ortsvereine von Weyer: der Männergesangverein "Cäcilia”, der Theaterverein "Drei Lilien” und der Sportverein "Concordia”.

    Die Einnahmen von diesem Musikfest betrugen 491,21 DM. Nach Abzug aller Kosten blieb allerdings nicht mehr viel übrig. So lesen wir z.B. im Protokollbuch-Eintrag vom 7.11.1957, dass "der Kassenbestand soeben ausreicht, ein altes reparaturbedürftiges Flügelhorn instand setzen zu lassen."

    Der Kassenbestand betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 70,- DM und nach Begleichen der Reparatur-Rechnung und den Einnahmen vom Silvesterball, der auch vom Musikverein veranstaltet wurde, zum Jahresanfang 1958 noch 77,40 DM.



    Riiiiiisiko

    Mit diesem sagenhaften Kassenbestand wurde auf Initiative des damaligen Kassierers Karl Josef Zingsheim am 19.1.1958 eine Karnevalssitzung mit den legendären "Vier Botzeaus Köln (siehe rechts) veranstaltet. Diese bekamen aber 400,- DM für ihren Auftritt und der Vorstand war sich im Klaren darüber, dass jeder seinen Beitrag leisten musste, falls man mit den Einnahmen nicht auskommen würde.

    Es musste also ein für damalige Verhältnisse sehr hohes Eintrittsgeld von 2,- DM erhoben werden. Trotzdem war der Saal mit über 350 Personen mehr als überfüllt und der Musikverein machte nach Abzug aller Kosten einen Gewinn von 162,- DM.

     

    Ein schlagkräftiger Verein

    Zum Jahreswechsel 1959/1960 veranstaltete der Musikverein wieder einen Silvesterball, diesmal mit Verlosung. Bei den Verlosungs-Gegenständen befand sich u. a. ein Kartoffelstampfer aus Holz.

    Der Gewinner dieses Stampfers ging stolz zur Theke und schlug damit zum Scherz einem Gast auf den Kopf. Das war dann der Auslöser für eine handfeste Schlägerei.

    Punkt 24:00 Uhr zum Jahreswechsel flogen mehrere Gäste durch die geschlossene Gasthaustür auf die Straße. Dort ging die Schlägerei dann weiter. Endergebnis: mehrere Personen mussten ärztlich behandelt werden, zwei davon sogar im Krankenhaus in Mechernich.



    Weitere Begebenheiten

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    Beim Musikfest 1960

    Am 31.7.1960 fand das zweite Musikfest statt, einen besonderen Anlass (außer acht-jähriges Bestehen) gab es nicht. Es nahmen aber immerhin schon vier Gastvereine teil: Zingsheim, Glehn, Bleibuir und Lessenich.
    Den Festzug "verlängerten” wieder die Ortsvereine. Als Besonderheit führte der Musikverein diesmal am Sonntagmorgen um 6:00 Uhr ein "musikalisches Wecken der Dorfbevölkerung” durch: an mehreren Punkten im Ort wurden lautstark zünftige Märsche geblasen.

    Aufgrund der Einnahmen von diesem Musikfest erhielten im Jahre 1961 alle Vereins-Mitglieder ein Vereinsabzeichen zum Anstecken. 25 solcher Anstecknadeln kosteten damals immerhin 99,50 DM. Jedes Mitglied musste einen Beitrag von 2,50 DM zahlen, die Differenz zahlten dann Musikverein und Vereinswirt je zur Hälfte.

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    Hochzeitsständchen bei K.J. Zingsheim (Okt. 1960)

     

    Viele Jahre lang hatte H. J. Schmitz die zuständigen Stellen bedrängt, in Weyer ein Kriegerehrenmal zu errichten. Nachdem dies endlich geschehen war, wurden im November 1961 erstmals auf Initiative des Musikvereins alle Ortsvereine aktiviert um gemeinsam zum Volkstrauertag am Kriegerehrenmal eine Gedenkfeier zu gestalten.

    Zum Musikfest aus Anlass des 10-jährigen Bestehens im Jahre 1962 waren trotz vieler Besuche bei anderen Vereinen leider wieder nur 3 Gastvereine gekommen: Lessenich, Bleibuir und Glehn. Wie schon 1960 führte der Musikverein um 6:00 Uhr am Sonntagmorgen wieder ein musikalisches Wecken durch. So etwas wurde damals noch nicht als ruhestörender Lärm empfunden.




    1963 - Ein schwarzes Jahr

    1963 war wohl das schwerste Jahr in der 50-jährigen Geschichte des Musikvereins.

    Durch Wohnungswechsel und den Tod von Werner Josef Schmitz waren innerhalb kurzer Zeit fünf Trompeter bzw. Flügelhornisten aus dem Verein ausgeschieden.

    Führende Stimmen fehlten vollständig und der Gründer und Leiter des Vereins, Heinrich Josef Schmitz, sah durch den Tod seines ältesten Sohnes sein Lebenswerk zerstört und zog sich zurück.

    Ohne Dirigent und führende Stimmen war die weitere Existenz des Musikvereins aber nicht möglich. Nach ausführlichen Überlegungen und Diskussionen mit dem damaligen Vorsitzenden Johann Rosenzweig wechselte deshalb Heinz Schmitz von der Zugposaune zum Flügelhorn und übernahm gleichzeitig die Leitung des Vereins.

    Johann Rosenzweig appellierte nochmals an alle Mitglieder, doch in dieser Situation zusammenzuhalten. Trotzdem bestand der Verein zum Ende des Jahres 1963 nur noch aus 11 aktiven Mitgliedern!

    An Veranstaltungen konnte in diesem Jahr zwangsläufig nicht teilgenommen werden. Der erste willkommene (halb-) öffentliche Auftritt war erst wieder am Pfingstmontag 1964 in Vollem aus Anlass des 65. Geburtstages des inaktiven Mitgliedes Peter Kronenberg. Das Geburtstagsständchen wurde als Platzkonzert gestaltet.

    Heinrich Josef Schmitz, der von diesem Auftritt wusste, aber noch nicht recht daran glauben wollte, dass so etwas wieder möglich sei, war mit seiner Ehefrau bei herrlichem Wetter zu einem Spaziergang aufgebrochen, aber demonstrativ in Richtung Zingsheim, also entgegengesetzter Richtung zu Vollem. Als er aber immer wieder vom Wind herübergetragene Musikfetzen aus Vollem hörte, trieb es ihn quer durchs Feld (den "Neuer Weg" gab es damals noch nicht!) um Weyer herum nach Vollem. Seine Ehefrau konnte nicht mehr Schritt halten, konnte aber später diesen Hergang überliefern.

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    Hochzeitsständchen bei Heinz Schmitz im April 1968

    Plötzlich stand H. J. Schmitz neben seinem dirigierenden und Flügelhorn spielenden Sohn Heinz Schmitz, zog seinen zusammenschiebbaren Taktstock aus der Rocktasche und übernahm wieder ganz selbstverständlich die Leitung des Vereins. Der Bann war gebrochen und es ging ab diesem Zeitpunkt wieder leicht aufwärts.

    Zum Jahresende 1964 lag der Kassenbestand des Musikvereins erstmalig über 1.000,- DM, genau 1.095,42 DM und 1967 bestand der Verein wieder aus 19 aktiven Mitgliedern.

    Aus Altersgründen übergab Heinrich Josef Schmitz im Frühjahr 1967 wieder die Leitung des Vereins an seinen Sohn Heinz Schmitz. Für seine verdienstvolle Arbeit wurde er daraufhin auf Vorschlag des Vorsitzenden Johann Rosenzweig einstimmig zum Ehrendirigenten ernannt.

    So ganz ohne Musik konnte er aber wohl doch nicht sein und so übernahm er mit Eintritt ins Rentenalter die Leitung des Musikvereins im Frühjahr 1968 erneut.

     


    Die neue Uniform

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    Mit neuer Uniform in Hasselt (Belgien) im Schneeregen
    von links: H.J. Schmitz, Paul Lingscheidt, Josef Koziol, Heinz Schmitz, Stefan Koziol, Alfred Weßnitzer,
    Ernst Nießen, Matthias Schallenberg, Peter Huth, Mario Derichs, Heribert Vossel

    Die Einweihung einer neuen Uniform wurde 1969 als Anlass für ein weiteres Musikfest genommen. Die neue Uniform war grau und bestand aus Mütze, Jacke und Hose. Sie kostete damals rund 152,- DM pro Person.

    Mit dieser neuen Uniform fand auch der erste "Auslands-Einsatz” des Musikvereins statt: der Karnevalszug im Jahre 1970 in Hasselt in Belgien.

    Endgültig Schluss!

    Nachdem der Leiter und Gründer des Musikvereins, Heinrich Josef Schmitz, im Jahre 1970 auch noch bei der Gründung eines Fanfaren-Corps seine Dienste geleistet hatte, zog er sich im Jahr 1972, bei einem Musikfest aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Musikvereins, nun endgültig vom Dirigentenposten zurück und übergab die Leitung an Clemens Stoffels.



    Es geht nichts über Demokratie!

    Wie demokratisch es in einem Verein zugehen kann, zeigt eine Notiz aus dem Protokollbuch vom Oktober 1975:

    Für den 13. Dezember 1975 war ein "Kameradschaftsabend” vorgesehen. An diesem Abend sollte der Musikverein aber auch eventuell an einer Karnevalssitzung in Mechernich teilnehmen, der Kameradschaftsabend wurde also vorsorglich zurückgestellt. Daraufhin der Original-Eintrag im Protokollbuch:


    "Die aktiven Mitglieder von Musikverein und Fanfarencorps saufen bereits am 24.10.75 abends einige Fässer Bier leer - als Ausgleich für die bisher im Verein geleistete Schwerarbeit.”



    Freundschaften

    Den ehemaligen Trompeter sowie zeitweiligen Kassierer und Vorsitzenden des Musikvereins, Karl Josef Zingsheim, hatte es aus beruflichen Gründen nach Huchem-Stammeln (zwischen Düren und Jülich) verschlagen. Da ihm nun dort ein Musikverein fehlte, gründete er "sich” einfach einen neuen. Den Mut zum Risiko hatte er ja schon mit dem Engagement der "Vier Botze” in Weyer im Januar 1958 bewiesen.

    Zu seinem "Heimat”-Verein bestanden aber immer noch Verbindungen und er gehörte diesem auch noch lange Zeit (und seit dem Jahr 2002 wieder) als inaktives Mitglied an. So kam es in den 1970er Jahren mehrfach zu Freundschaftstreffen und gemeinsamen Konzerten beider Vereine, sowohl in Huchem-Stammeln als auch in Weyer. Aber auch bei anderen Veranstaltungen und Karnevalssitzungen in Huchem-Stammeln wirkte der Musikverein aus Weyer mit. Bei zwei solcher Veranstaltungen ereigneten sich die folgenden beiden Episoden:

    Di Trööt bliiv he!

    Der Musikverein fuhr zu einem Auftritt nach Huchem-Stammeln. Für diese für damalige Verhältnisse weite Strecke wurde deshalb ein Bus gemietet, in den zuerst alle Vereinsmitglieder in Weyer einstiegen und der dann noch ein weiteres Mitglied in einem Nachbarort abholen musste. Dieses Mitglied stand schon mit Ehefrau vor dem Haus bereit, das Blas-Instrument lag auf einem Mauer-Pfeiler am Eingang zum Haus.

    Als der Bus nun anhielt, stürmte der Wartende direkt darauf zu, sein Instrument auf dem Pfeiler völlig vergessend. Ein Businsasse rief ihm daraufhin laut zu: "He, du häs deng Trööt vejaiße!"

    Das hatte die draußen stehende Ehefrau vollständig missverstanden und sie rief: "Nee, isch vaare net möt! Isch bliive hök hee!"


    Wer zu spät kommt....der bestraft sich selbst

    Bei einem weiteren Auftritt in Huchem-Stammeln wurde nach dem Festzug noch eine feucht-fröhliche Runde beschlossen, die aber nicht zu sehr ausgedehnt werden sollte. Der Gründer und Dirigent des Vereins, Heinrich Josef Schmitz, war zwar nicht mehr auch gleichzeitig Vorsitzender, aber er bestimmte immer noch mit und alle hielten sich an seine Vorgaben. So setzte er hier fest, der Bus solle um 19:00 Uhr abfahren. Wenn dann noch nicht alle anwesend wären, werde maximal bis 19:15 Uhr gewartet und dann ohne Rücksicht auf Zurückbleibende abgefahren.

    Aber wer war auch um 19:30 Uhr immer noch nicht da? Einzig und alleine Heinrich Josef Schmitz, der die Frist festgesetzt hatte!

    Sein Neffe Peter Huth in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender bestimmte dann: "Der Bus fährt ab! Wer jetzt nicht hier ist, muss sehen, wie er nach Hause kommt!"

    In der nächsten Probe hatte der Verein allerdings seinen Dirigenten wieder: Willi Keller, der mit seinem Privat-PKW als Gast nach Huchem-Stammeln gefahren war, brachte ihn noch am selben Abend wohlbehalten wieder mit nach Weyer.

     

    25- jähriges Bestehen...

    Das Musikfest zum 25-jährigen Bestehen des Musikvereins im Jahre 1977 wurde in großem Maße aufgezogen und es war ein voller Erfolg. 12 Gastvereine beteiligten sich an dem Fest.

    Insgesamt acht Mitglieder erhielten beim Festkommers aufgrund ihrer 25-jährigen Mitgliedschaft je eine Urkunde, eine silberne Anstecknadel und einen Blumenstrauß.

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    Der Musikverein 1977

    Reihe h.: Norbert Feder, Josef Stoffels, Lothar Werner, Alfons Stoffels, Addi Korth, Ferdi Reinartz, Johann Rosenzweig,

    vorletzte Reihe: Ewald Müller, Josef Jung, Paul Lingscheid, Heiner Marmagen, Ralf Werner, Heinz Hamacher, Josef Koziol,

    mittlere Reihe: Heribert Vossel, Josef Schmitz, Mario Derichs, Ernst Nießen, Matthias Schallenberg,

    vordere Reihe: Peter Huth, Helga Marmagen, Hildegard Scheuren, Adelheid Stracky, Margret Lutterbach, Clemens Stoffels,

    kniend: Wolfgang Hamacher





                     ...und ein Abschied für immer

     

    Nachdem der Gründer und Ehrendirigent des Musikvereins, Heinrich Josef Schmitz, im März 1978 seinen 75. Geburtstag feiern konnte und bei dem auch Musikverein, Fanfarencorps und Ortskartell mitwirkten, mussten sich alle im Januar 1980 von ihm verabschieden. Er starb im Alter von 76 Jahren.

    Der "Kölner Stadt-Anzeiger” schrieb: "Der Vater wurde er von seinen Musikern genannt und seine Disziplin war allen ein Vorbild. Mit ihm verliert Weyer eine Persönlichkeit, die sich leidenschaftlich für das kulturelle Leben im Dorf eingesetzt hat.”

    Bild: H.J.Schmitz an seinem 75. Geburtstag





    30- jähriges Bestehen

    Das 30-jährige Bestehen des Musikvereins und gleichzeitig das 10-jährige Bestehen des Fanfarencorps feierten beide Vereine gemeinsam im September 1982. Diesmal aber nicht mit Festkommers, Festzug usw., sondern als "Open-air-Festival” mit ganztägigem Platzkonzert der 11 Gast-Vereine.

    Die entsprechenden Jubilaren-Ehrungen für 30 bzw. 25 Jahre aktive oder inaktive Mitgliedschaft wurden für acht Mitglieder bei einem Kameradschaftsabend am 11.12.1982 vorgenommen.

     

    Noch ein Abschied

    Im Jahr  1986 kündigte sich bereits an, daß das Fanfarencorps nicht mehr lange bestehen würde, wenn die Proben nicht besser besucht würden und genügend Mitglieder zu Auftritten bereit wären. Im Jahr 1987 wurde das Fanfarencorps dann schließlich aufgelöst, einige Mitglieder verließen den Verein, einige blieben dem Verein als inaktive Mitglieder treu.

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    Das Fanfarenkorps 1977

    hintere Reihe: Josef Naßheuer, Theo Metzen, Theo Reinartz, Hans Peter Schröder, Roswitha Nelles, Christel Hamacher, Elfie Werner, Josef Metzen,

    mittlere Reihe: Josef Werner, Rita Huth, Rolf Naßheuer

    vorne: Johann Arndt



    35-jähriges Bestehen

    Am 27. und 28.6.1987 fand ein Musikfest aus Anlass des 35-jährigen Bestehens statt. 17 Gastvereine beteiligten sich diesmal am ganztägigen Platzkonzert.  Die entsprechenden Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft fanden bei einem Kameradschaftsabend am 21.11.1987 statt. Geehrt wurden 6 Mitglieder für 35-jährige, 2 für 30-jährige und 6 für 25-jährige Mitgliedschaft.


    Große Reisen

    Tages-Ausflüge hatte der Musikverein schon mehrfach unternommen. Vom 3. bis 7.5.1989 wurde erstmals eine mehrtägige Vereinstour veranstaltet. Das Ziel war Samerberg in Bayern, wo auch mit großem Erfolg mehrere Konzerte durchgeführt wurden. Zusätzlich wurden aber auch noch von dort aus Ausflüge nach Salzburg, Bad Reichenhall und Berchtesgaden unternommen.

    Vom 21. bis 25.6.1990 veranstaltete der Musikverein erstmalig eine mehrtägige Vereinstour ins Ausland. Das Ziel war diesmal Kauns im Kaunertal in Österreich mit Teilnahme am Musikfest aus Anlass des 35-jährigen Bestehens der Musikkapelle Kauns.

    40-jähriges Bestehen

    Ein Musikfest zum 40-jährigen Bestehen fand in der bewährten Methode als ganztägiges Platzkonzert mit 12 Gastvereinen am 12. und 13.9.1992 statt.

    Die entsprechenden Ehrungen wurden bei einem Kameradschaftsabend am 21.11.1992 vorgenommen. Urkunden für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten 4 aktive Mitglieder, für 25-jährige Mitgliedschaft 1 aktives Mitglied und 5 inaktive Mitglieder.

     

    Begebenheiten zwischendurch

     


    Das Bariton spielt eine Etage tiefer

    Der Musikverein mußte bei einem seiner vielen Auftritte bei einer Veranstaltung in Eiserfey im Zelt auf der Bühne spielen.

    Als alle Musiker ihre Stühle und Notenständer aufgestellt hatten, stellte man fest, dass für den Dirigenten kein Platz mehr vorhanden war, weil die Bühne etwas klein geraten war. Alle Musiker mussten deshalb etwas nach hinten zusammenrücken. Plötzlich fehlte der Baritonist Matthias Schallenberg.

    Des Rätsels Lösung: Die Bühnenarbeiter hatten vergessen, um die Bühne eine Brüstung zu bauen und so war der Baritonist mit seinem Stuhl nach hinten zwischen Bühne und Zeltbahn eine Etage tiefer verschwunden. Glücklicherweise blieb er aber völlig unverletzt und konnte bei der Veranstaltung weiter mit musizieren, und zwar auf der Bühne.


    Vom Winde verweht

    Für einen Auftritt beim Musikfest in Floisdorf hatte man ein Solo-Stück für Klarinetten einstudiert, den "Klarinetten-Muckl”. Bei der Generalprobe klappte alles einwandfrei und jeder war sich sicher: das wird ein Bomben-Erfolg.

    Doch man hatte die Rechnung ohne den Floisdorfer Wind gemacht. Die Vorträge fanden nicht wie erwartet im Zelt statt, sondern im Freien.

    Nachdem sich alle gut postiert hatten und der Einsatz gegeben war, bliesen vorne in der ersten Reihe die Klarinetten ihr Solo, der Bassist in der letzten Reihe bekam aber die vom Winde verwehten leisen Töne dieser Instrumente nicht mit. Es war also nur eine Frage der Zeit, wann der Bass nicht mehr mit dem Takt der Solo-Instrumente übereinstimmte.

    Der Dirigent versuchte daraufhin, den Bass wieder zum richtigen Takt zu bewegen, mit dem Erfolg, dass der Bassist meinte, er müsse schneller spielen. Und so geriet der Vortrag vollständig aus dem Takt. Nun hatte aber der Wind selbst ein Einsehen und blies den Solisten die Notenständer um. Somit blieb dem Dirigenten nichts anderes übrig, als den Vortrag als beendet zu betrachten.

    Daraufhin wurde ein zünftiger Marsch als Gegenoffensive zum Wind geblasen und der Vortrag kam doch noch zu einem guten Schluss!

    Bei uns geht nichts verloren

    In den 70er Jahren musste der Musikverein zum Volkstrauertag am Krieger-Ehrenmal,  das damals hinter dem heutigen Kindergarten stand, spielen.

    Kurze Zeit später im Vereinslokal stellte Peter Huth fest, dass seine Armbanduhr nicht mehr dort war, wo sie eigentlich hingehörte und dass er diese vermutlich im hohen Gras vor dem Ehrenmal verloren hatte. Noch am selben Abend suchte er in der Dunkelheit mit dem Feuerzeug die Gegend ab, doch er fand nichts, die Uhr war verschwunden.

    Im Laufe des folgenden Jahres ging er immer wieder einmal am Ehrenmal vorbei, doch auch dabei fand er seine Uhr nicht wieder.

    Ein Jahr später, wieder am Volkstrauertag, stand der Musikverein etwa an der gleichen Stelle wie im Vorjahr.

    Peter Huth scharrte mit seinem Fuß den ca. 5 cm hoch liegenden Schnee weg und sagte: "Hier habe ich im vergangenen Jahr meine Uhr verloren."

    Und siehe da: Dort lag die tickende Uhr unter dem Schnee und zeigte, da sie vor Jahresfrist mit einer neuen Batterie versorgt worden war, sogar die richtige Zeit an!

     

    Leitungswechsel

    Die Leitung des Musikvereins hatte Clemens Stoffels seit 1972 übernommen. 1991 musste er sich aus gesundheitlichen Gründen dabei einschränken, die Leitung des Vereins übernahm deshalb vorübergehend Addi Korth.

    Ab 1992 war Clemens Stoffels aber wieder einsatzfähig. Er leitete den Verein bis zum Jahre 1995. Nachdem er die Leitung an Peter Züll übergeben hatte, wurde er auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig zum Ehrendirigenten ernannt.

    Peter Züll wohnt im Nachbarort Vollem und war Trompeter beim traditionsreichen Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg. Er führte den Musikverein zu bisher ungeahnten Leistungen. Peter Züll leitet den Musikverein seit dem Mai 2002.

    So kam z.B. unter seiner Leitung Heinz Stoltz als Sänger zum Einsatz............





    .........das 45-jährige Bestehen des Musikvereins im Jahr 1997 wurde in großem Umfang sehr erfolgreich durchgeführt..........

     

    Das Festkomitee beim Vorbeimarsch beim Musikfest 1997



    ........zum Jahreswechsel 1998/1999 wurde eine CD aufgenommen. Der Saal Hochgürtel wurde zu diesem Zweck in ein Tonstudio umgebaut. Die CD trägt den Namen "Musik für unsere Freunde"...........

    ..........und im Juli 1999 wurde eine sehr schöne und erfolgreiche Konzertreise in den Osten der USA unternommen.



    Stationen dieser Reise waren:

    Washington
    (u.a. Konzert im Old Post Office)

     

    Niagarafälle
    (auf der kanadische Seite)


    Die Niagarafälle
    (Bild: links USA, rechts Kanada)

     

    Utica
    (mit Konzert in der Stadt und Gestaltung der „Bavarian-Festivals” an drei Tagen im großen Festzelt)

     

    New York
    u.a. mit Besichtigung des inzwischen zerstörten  World Trade Center


    Skyline von Manhatten mit dem World Trade Center

     

    Noch einmal Ehrungen

    Am 18.11.2000 wurden bei einem Kameradschaftsabend Ehrungen unabhängig von einem Musikfest oder Jubiläum vorgenommen. Dies war dringend erforderlich, da seit dem 40-jährigen Bestehen des Musikvereins im Jahre 1992 weder aktive noch inaktive Mitglieder geehrt wurden und die Zahl der Jubilare enorm gestiegen war.

    Lupe

     

     

    Es wurden Ehrungen für Aktive vom Volks-Musik-Bund vorgenommen.


    Die Ehrennadel in Gold für 30-jährige aktive Mitgliedschaft erhielten:


    Heinz Hamacher sen., Ewald Müller, Paul Lingscheidt, Addi Korth und Clemens Stoffels.


    Die Dirigentennadel in Gold mit Urkunde für 20-jährige Dirigententätigkeit hatte Clemens Stoffels bereits beim Musikfest zum 45-jährigen Bestehen im Jahre 1997 vom Volks-Musik-Bund erhalten.


    Eine Ehrenurkunde mit Ehrenzeichen für 40-jährige aktive Mitgliedschaft erhielten:


    Johann Rosenzweig, Matthias Schallenberg und Heinz Schmitz.


    Vom Musikverein erhielten Urkunden für 25-jährige aktive Mitgliedschaft:


    Heinz Hamacher jun., Wolfgang Hamacher, Heiner Marmagen, Josef Stoffels und Alwin Stolze,


    sowie für 30-jährige aktive Mitgliedschaft: Addi Korth und Paul Lingscheidt.

     

    Weiterhin wurden für inaktive Mitgliedschaft vom Musikverein mit entsprechender Urkunde ausgezeichnet

    - für 25 Jahre:
    Mario Derichs, Gerda Hochgürtel, Willi Jansen, Heinz Kremer, Christel Meier, Karl Scheuren, Clemens Schneider, Gerta Schneider, Peter Stoltz, Josef Stracki und Heinz Wassong,

    - für 30 Jahre:
    Johann Arndt, Peter Esser, Josef Feder, Josef Jung, Martin Krämer, Michael Kronenberg, Hubert Lingscheidt, Josef Metzen, Theo Metzen, Ferdi Reinartz, Josef Schmitz und Ralf Werner,

    - für 40 Jahre:
    Stefan Koziol und Heribert Vossel.

    50- jähriges Bestehen

    Im Jahr 2002 feierte der Musikverein "Harmonie" Weyer sein 50igjähriges Bestehen. Von den "Jugendlichen der ersten Stunde" wirkten zu diesem Zeitpunkt noch bzw. wieder aktiv mit:

                                   Matthias Schallenberg (Bariton)           Clemens Stoffels (Bariton)
                                   Heinz Schmitz (Zugposaune)           Heinz Hamacher sen. (gr. Trommel)


    Das Jubiläumsjahr begann mit einem Frühjahrskonzert am 18. Mai 2002. Der Leiter des Musikvereins, Peter Züll, hatte ein Programm zusammengestellt, welches einen Querschnitt durch 50 Jahre Vereinsgeschichte widerspiegelte.

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    Festkonzert zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins am 18.05.2002

    Bei diesem Konzert wurden wieder Ehrungen vorgenommen. Dabei handelte es sich an erster Stelle um die seit 50 Jahren im Musikverein und im Volksmusikerbund aktiven Mitglieder Matthias Schallenberg und Heinz Schmitz sowie um den seit 50 Jahren im Volksmusikerbund und seit über 40 Jahren im Musikverein aktiven Clemens Stoffels.

     

    Die "50-Jährigen"

     

     

    Der Vorstand hatte beschlossen, aus Anlass des 50-jährigen Bestehens den Frauen, die nach dem Tod ihres Ehemannes dessen Mitgliedschaft inaktiv weitergeführt hatten, diese in vollem Umfang anzurechnen. Dadurch gab es erstmalig in der Vereinsgeschichte Urkunden für 50-jährige inaktive Mitgliedschaft für Katharina Huth und für Annegret Rosenzweig, für 40-jährige inaktive Mitgliedschaft für Augustine Reinartz, sowie für 30-jährige inaktive Mitgliedschaft für Anna Esser, Käthe Naßheuer und Susanne Wessnitzer. Außerdem erhielten Urkunden für 25-jährige inaktive Mitgliedschaft Karl Heinz Derichs und Peter Wassong.

     

     

    Das Musikfest zum 50-jährigen Bestehen

     

    Das Musikfest aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Musikvereins wurde vom 14. bis 16. Juni 2002 gefeiert. Es begann am Freitagabend mit einer Live-Disco für die Jugend mit der Show-Band "Hello".

    Am Samstagabend wurde das Fest fortgesetzt mit einem besonderen Leckerbissen für jung und alt: Die "Egerländer des Musikkorps der Bundeswehr" ( jeder Einzelne ein Solist!) mit dem Gesangsduo "Sabine und Markus" spielten und sangen sich in die Herzen des Publikums.

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    Bei dieser Egerland-Besetzung ist Peter Züll ebenso Leiter wie beim Musikverein "Harmonie" Weyer.

    Mit den "Egerländern" begann er allerdings in Weyer seine Abschieds-Tournee, denn den Taktstock für diese Besetzung übergibt er im nächsten Jahr an einen jüngeren Kollegen.


    Bei diesem Konzert wurden die heute noch im Verein aktiven Gründungsmitglieder besonders geehrt: Heinz Hamacher sen., Matthias Schallenberg, Heinz Schmitz und Clemens Stoffels, sowie Josef Schmitz, der heute inaktives Vereinsmitglied ist.

     

    Die Jubilare am Ehrentisch............

    Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurden drei dieser Mitglieder laut Satzung mit Ehrenurkunde und gravierter goldener Taschenuhr zu Ehrenmitgliedern ernannt: Matthias Schallenberg und Heinz Schmitz aufgrund 50-jähriger aktiver Mitgliedschaft und Clemens Stoffels aufgrund über 40-jähriger aktiver Mitgliedschaft und Vollendung des 70. Lebensjahres. Eigens für dieses Ereignis hatte Peter Züll die Feuerwehr in Fest-Uniform mit Pechfackeln engagiert, um mit den Egerländern die Jubilare mit dem "Kleinen Zapfenstreich" und mit dem Marsch "Alte Kameraden" zu ehren.

     

    ........und nach der Ehrung

     

    Der Sonntag stand ganz im Zeichen der 30 Gastvereine, die ab 13:30 Uhr vom Festkomitee im Zelt empfangen wurden und anschließend im Festzug durch das Dorf zogen.

    Nach dem Festzug gab es ein Gemeinschaftsspiel von den etwa 400 anwesenden Musikern, welches auch von Peter Züll dirigiert wurde.

    Gemeinschaftspiel von etwa 400 Musikern

     

    Krönender Abschluss des Festes war nach Konzerten der Bergkapelle Mechernich und des Kreisjugendorchesters am Sonntagabend der "Große Zapfenstreich" im bis zum letzen Platz gefüllten Zelt mit den Musikvereinen Glehn und Obergartzem und dem Tambourcorps Dersdorf mit insgesamt über 100 Musikern. Die Posten bliesen Peter Züll und Christian Wassong.

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    Krönender Fest-Abschluß: Der Große Zapfenstreich

    An dieser Stelle möchten die Jubilare allen Helfern und Beteiligten ein großes Lob für dieses einmalig gestaltete Fest aussprechen. Ein ganz besonderes "Herzlichen Dank" geht dabei an die maßgeblichen Organisatoren Heinz Stoltz und Peter Züll, die sich in hervorragender Weise für ein gutes und reibungsloses Gelingen dieses Festes eingesetzt haben.

    Im Jahr 2012 feierte der Musikverein Weyer nun sein 60jähriges Bestehen. Wiederum gestaltete sich ein großes Fest zu diesem Anlaß und es durften viele Gäste und Besucher begrüßt werden.

    Selbstverständlich war es dem Musikverein eine Ehre, langjährigen Mitgliedern für Ihre Treue zu danken.
    Unser 1. Vorsitzender Dieter Feder ließ es sich nicht nehmen, im Rahmen des Konzertes die Ehrungen vorzunehmen.

    Die Ehrungen 2012 im Einzelnen (Personen von links nach rechts): 
    Rainer Schmitz (Geschäftsführer), René Wassong für seinen Vater Heinz (40 Jahre Mitgliedschaft), Augustine Reinartz (50 Jahre), Susanne Weßnitzer (40 Jahre), Katharina Huth (60 Jahre), Heinz Schmitz (60 Jahre aktiver Musiker), Dieter Feder (1. Vorsitzender), Matthias Schallenberg (60 Jahre), Heinz Kremer (40 Jahre) und Josef Breuer (25 Jahre); Annegret Rosenzweig (60 Jahre - nicht auf dem Bild!)

     

    Auch beim Weihnachtskonzert 2013 ist es unserem Dirigenten Peter Züll wieder gelungen, ein anspruchsvolles und ansprechendes Konzert zu gestalten. Nicht zuletzt dank der musikalischen Unterstützung unserer Freunde aus Floisdorf, die als "Echo" fungierten. Erneut ein musikalischer Höhepunkt des MV Weyer.

    Über das ganze Jahr 2014 gab es wieder viele Auftritte und Konzerte zu spielen. Es war ein sehr interessantes, spaßiges und unterhaltsames Jahr für die Musiker. Die Jugend zieht voll mit und insgesamt gesehen kann sich ein Verein keine bessere Ausgangslage wünschen: Die Musik ist gut, abwechslungsreich und anspruchsvoll; Die Musiker haben Spaß, halten zusammen und haben nicht "zu viel Streß" aufgrund gut ausgewählter Termine; Der Dirigent ist zufrieden und kann seiner Kreativität voll nachgehen. 

    Wie man so schön sagt in der Eifel: " Et läufff..."

    Stellvertretend für viele gute musikalische Tage hier ein Foto beim Konzert im Kursaal Gemünd. Viele weitere gibt es unter dem Reiter "Bilder" zu sehen.

     

    Ein großartiger Auftritt in Gemünd..!


    Statistik
    (Stand 2002)
    Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast! (Winston Churchill zugeschrieben)

    Der Musikverein hat zur Zeit 32 aktive und 75 inaktive Mitglieder. In der 50-jährigen Vereinsgeschichte hatte der Verein insgesamt 257 Mitglieder. 27 Mitglieder davon sind verstorben und die übrigen aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden. Wären alle jemals Aktiven heute noch Mitglied, so bestünde der Musikverein aus 113 und das Fanfarencorps aus 39 Mitgliedern, insgesamt also aus 152 Aktiven.

    Ein seit 50 Jahren im Verein aktives Mitglied hat pro Jahr durchschnittlich an 50 Proben teilgenommen, die einschließlich Wegezeit ca. 2 1/2 Std. dauern. Im Jahr sind das 125 Std. und in 50 Jahren 6.250 Stunden. Pro Jahr finden ca. 50 Auftritte statt, die durchschnittlich 3,0 Std. dauern. Im Jahr sind das 150 Std. und in 50 Jahren 7.500 Stunden. Insgesamt also in 50 Jahren 13.750 Stunden!

    Dreizehntausendsiebenhundertfünfzig Stunden sind, als 24-Std.-Tag gerechnet, 573 Tage oder gut 1 1/2 Jahre. Umgerechnet auf einen 8-Stunden-Tag sind das 1.719 Arbeitstage, und umgerechnet auf eine 40-Stunden-Woche

    80 Monate und 6 Tage       oder 

    6 Jahre, 8 Monate und 6 Tage!

     

     

     

    Die Musikalischen Leiter des Musikvereins (Dirigenten) in den vergangenen 60 Jahren:

    • Heinrich Josef Schmitz     1952 - 1963
    • Heinz Schmitz                 1963 - 1964
    • Heinrich Josef Schmitz     1964 - 1967
    • Heinz Schmitz                 1967 - 1968
    • Heinrich Josef Schmitz     1968 - 1972
    • Clemens Stoffels             1972 - 1991
    • Addi Korth                      1991 - 1992
    • Clemens Stoffels             1992 - 1995
    • Peter Züll                       1995 - heute 

    Die 1. Vorsitzenden des Musikvereins in den vergangenen 60 Jahren:

    • Heinrich Josef Schmitz      1952 - 1959
    • Karl Josef Zingsheim        1959 - 1961
    • Johann Rosenzweig          1961 - 1976
    • Matthias Schallenberg       1976 - 1979
    • Johann Rosenzweig          1979 - 1986
    • Paul Lingscheidt               1986 - 1992
    • Addi Korth                       1992 - 1994
    • Heinz Hamacher jun.        1994 - 2000
    • Albin Hamacher               2006 - 2009
    • Dieter Feder                    2009 - heute

     

    Zusammenstellung und Gestaltung: Heinz Schmitz, im Juli 2002
    online Überarbeitung: Michael Hochgürtel, ab Februar 2004
    online Überarbeitung: Mario Derichs, ab Februar 2010
    Ergänzungen und online Überarbeitungen seit 2012: Rainer Schnichels
    Photos: Rainer Schnichels, Ralf Werner; Heinz Schmitz; Guido Hansen; privat

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