Nach der schon erwähnten Urkunde von 871 besaß der Edelherr Otbert, ein Vasall Matfrieds des Gaugrafen vom Eifelgau, in Weyer ein Landgut, ausgestattet mit einer Hufe Land. Otbert begegnet uns in vielen Urkunden, die den Beweis liefern, daß er über einen weitverzweigten und reichen Grundbesitz verfügte.
893 erscheint Weyer im Prümer Urbar. In dessen 58.(LVIII.) Abschnitt werden Besitz und Rechte der Abtei Prüm in Weyer genannt. In dem Teil „de beneficiis‘“, der vom Kloster Prüm vergebenen Lehen, wird ein Erlebold mit einer Manse in Weyer aufgeführt.
Des weiteren hat Focco in Weyer zwei Mansen und das Recht, Zweihundert (CC) Schweine (zur Mast) in den Wald zu treiben. Die Abtei besaß demnach um Weyer umfrangreichen Grundbesitz.
Die Abtei Prüm enstand im Jahre 721. Bertrada von Mürlenbach und ihr Sohn Charibert statteten sie mit vielen Gütern aus. Dies besätätigte der spärtere fränkische König Pipin III. am 13. August 762 durch das sogenannte Testamentum Salvatoris.
Er vermachte dabei dem Kloster wiederum große Besitzungen im Ahr- und Eifelgebiet und stellte es unter seinen königlichen Schutz, befreite es von allen Abgaben und Kriegsleistungen und verlieh ihm freie Abtwahl und das Markt- und Münzrecht. Auf dieser Grundlage baute die Abtei in den folgenden Jahrhunderten eine eigene Landesherrschaft auf, wurde selbständige und unabhängige Fürstabtei mit Sitz und Stimme im Reichstag. Nach jahrhundertelangen Auseinandersetzungen mit den Erzbischöfen von Trier ging sie 1576 in das Erzstift Trier auf.