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    Straßen und Verkehrsentwicklung

    Der heutige Verkehrsteilnehmer kann sich kaum noch vorstellen, wie trostlos es um Weyer, zu Beginn des 19.Jahrhunderts mit dem Wegenetz bestellt war. Das einst hervorragend gestaltete System der Römerstraßen, von dem ein Arm durch Weyer führte, geriet unter den nachfolgenden fränkischen Eroberern in Verfall. Bis zum 15.Jahrhundert geschah sehr wenig für den Bau der Landstraßen in der Eifel. Den Landesherren der folgenden Jahrhunderte blieb wegen ihrer Fehden und Kämpfe noch weniger Zeit dazu. So war der Verkehr stark eingeschränkt, als die Franzosen 1794 in das Rheinland einmarschierten. Seit den Tagen der Römer hatte das Rheinland keinen planmäßigen Ausbau der Landstraßen mehr gesehen. Nach einem Besuch der Rheinlande durch Napoleon im Jahre 1804, drängte er auf einen beschleunigten Ausbau der Straßen. Es entstanden damals einige Depardementsstraßen, die die Bürgermeisterei Weyer jedoch nicht berührten. Dem Ausbau der Gemeindewege maß man wenig Bedeutung bei. So sollen nach Schultheis (Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz), 1815 nur 70 km ausgebaute Gemeindewege im ganzen Rheinland vorhanden gewesen sein. 1812 gab es in der Mairie Weyer schon Gemeindewege. Ein erhaltenes Schreiben von Bürgermeister Fingerhut in Weyer an den Munizipalrat Josef Blum in Zingsheim vom 30.Sep¬tember 1812, beweist das. In diesem Schreiben ermahnt er die Gemeinde Zingsheim, Sie habe als einzige Gemeinde der Mairie noch nicht mit den Ausbesserungsarbeiten an den Gemeindewegen begonnen, die der Wegeinspektor von Syberg, Anfang Oktober zu besichtigen gedenke.
     
    Mit Beginn der preußischen Verwaltung (1816) änderte sich dieser Zustand. Gut ausgebaute Straßen bildete die Voraussetzung für die Entwicklung eines allgemeinen Wohlstandes. Auch militärische Gründe erforderten passable Verkehrswege. Das besondere Interesse der preußischen Regierung galt den überörtlichen Straßen, den sogenannten Bezirksstraßen.
     
    Der Bau der Bezirksstraßen in unserem Gebiet begann 1828 mit der Strecke Bonn -Schieiden über Kommern, der 1838 vollendet war. Die Anbindung von Weyer an diese Kunststraße, wie man die neuen Straßen bezeichnete, vermittelten weiterhin die alten, in trostlosem Zustand befindlichen Wege.
     
    Notar Abels aus Blankenheim beschrieb 1848 im Wochenblatt und Anzeiger für den Kreis Schieiden die Wegequalität um Weyer so: „Die Fußwege führen durch Sümpfe über Bäche und Felsen, man findet nicht einmal einen Steg, und man hat doch Gemeindewaldungen genug, um das Material dazu nehmen zu können. Die Fahrwege sind noch schlechter. Von dem neuen Bürgermeister von Zingsheim ist zu erwarten, daß er recht tätig für bessere Wege sorgt und daß er nicht wie der frühere Bürgermeister zu Eiserfey die Straße um Eiserfey herum bis an sein Haus führt und den Ort selbst in Dreck und Schmier liegen läßt."
     
    1852 gab der Landrat in Schieiden bekannt, daß ein Straßenbauprojekt geplant sei, das von Tondorf über Weyer und Mechernich nach Kommern führen sollte. Es solle die Verbindung zwischen den Bezirksstraßen bei Tondorf und bei Kommern herstellen. 1853 bewilligte die Bezirksregierung in Aachen den Anliegergemeinden 4000 Taler pro Meile (7,5325 Meter). Die Regierung in Berlin aber reduzierte 1855 die Summe auf 3000 Taler pro Meile. Daraufhin zog die Gemeinde Weyer ihre 1853 gemachte Zusage zur Mitarbeit und Mitfinanzierung zurück. Auch war kein Unternehmer bereit für die Summe von 3000 Taler je Meile den „kunstmäßigen Ausbau" der geplanten Strecke zu übernehmen.
     
    1855 baute die Gemeinde auf eigene Rechnung die Dorfstraße in Weyer kunstmäßig aus. Die Pflasterung der Seitenrinnen geschah 1856 für 177 Taler durch einen Unternehmer.

    Mit Verfügung Nr.268301 vom 5.November 1855 ordnete die Bezirksregierung Aachen an, daß die Gemeinde Weyer sich mit den Gebrüder Kreuser, Mechernich, in Verbindung zu setzen habe, weil die Genannten bereit seien, einen Zuschuss für den Bau der Straße Roggendorf- Tondorf zu leisten. Am 12.Dezember 1856 fand eine Gemeinderatssitzung mit den Herren Kreuser in Mechernich und Schmitz in Heistardburg zu Holzheim statt. Die Herren Kreuser waren mit der geplanten Trassenführung zwischen Eiserfey und Weyer nicht einverstanden und fanden die Baukosten um 2000 Taler zu hoch angesetzt. Sie boten dem Gemeinderat an, innerhalb von drei Wochen einen neuen Plan mit niedrigeren Baukosten auf eigene Rechnung zu erstellen und dem Rat zum Vergleich vorzulegen. Bei diesem Vorschlag blieb es. (Dem Rat ist nie ein neuer Plan von den Gebrüdern Kreuser vorgelegt worden.) Es dauerte noch bis zum Jahr 1866 ehe die gesamte Strecke von Roggendorf nach Tondorf in einer Länge von 20,2 km fertiggestellt und Weyer Anschluß an das übrige Verkehrsnetz fand. Es konnte nun auch der Personenverkehr mit Postkutschen beginnen. Am 1 Juni 1867 rollte die erste Postkutsche über die neue Prämienstraße. Die Haltestelle zur Aufnahme von Reisenden befand sich an der Gaststätte Sistig. 1920 erhielt die Straße zwischen Weyer und Eiserfey bei Dreimühlen die heutige Trassenführung. Die alte Trasse, die unter der Mühle Giesen verlief, reichte für den Fuhrwerksverkehr, nicht aber für den zunehmenden motorisierten Straßenverkehr. Die Kölner-Kraftwagen-Betriebsgesellschaft m.b.H. stellte 1925 beim Regierungspräsidenten in Köln den Antrag, eine Kraftwagenlinie für Personenverkehr von Köln über Euskirchen-Kommern-Mechernich-Weyer-Tondorf-Blankenheim einzurichten. Erst am 4. April 1927 konnte der Verkehr auf dem Teilstück von Kommern über Mechernich-Weyer nach Blankenheim beginnen. Kurioserweise befand sich die Haltestelle für Weyer anfangs an der Kakushöhle. 1928 wurde die Haltestelle in die Ortsmitte verlegt. Am 8.April 1932 übernahm die damalige Reichspost die Linien der Kölner-Kraftwagen-Betriebsgesellschaft m.b.H.. Heute wird die Strecke Mechernich-Blankenheim über Weyer von der RVK betrieben.
     
    Am 1.Oktober 1928 gelangte die Prämienstraße Mechernich-Tondorf in die Verwaltung der Rheinprovinz, 1929 fand erstmals auf der jetzigen Provinzialstraße eine Verkehrszählung statt, die sich über 24 Stunden erstreckte.
     
    Nach dieser Zählung benutzten die Straße bei Weyer:
    - 112 Bespannte Fuhrwerke
    - 76 Motorräder
    - 120 Personenwagen
    - 60 Lastkraftwagen.

    Das 1981 fertig gestellte Teilstück Wisskirchen-Tondorf der Bundesautobahn A1, brachte für Weyer eine spürbare Verkehrsberuhigung.

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