Bei dem in der Urkunde von 871 genannten Ortsnamen „Uilla Uiueri" müssen wir lesen „villa viveri". Für "u" und „v" wurde damals nur ein Zeichen verwendet. (Die Diplomatiker (Urkundenforscher) einigten sich vor langer Zeit, bei Urkunden-Editionen den Vorlagen entsprechend "u" und „v" als "u" in die Umschreibung zu bringen.)
Viveri bedeutet Siedlung bei den Fischteichen, aus lateinisch „vivus". das auch Tierpark und Gehege bedeuten kann. Das im Falle Weyer ..bei den Fischteichen" angenommen werden kann, legen der dortige Wasserreichtum und die römische Besiedlung des Ortes nahe.
Erlaß des Königs Ludwigs über die Kirche S.Justine und über Bacheim, den für den Otbertus, einen sehr berühmten Mann gemacht hat.
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit. Ludwig, auf Grund der zuvorkommenden Gnade Gottes König. Bekannt sei allen Gläubigen der heiligen Kirche Gottes und selbstverständlich unseren gegenwärtigen und zukünftigen, auf welche Weise unser liebste Gattin Hemma und unser geschätzter Sohn Karlomannus sich an unseren hohe Haltung gewandt haben, daß wir für die Vermehrung unserer Zinsen eine Kapelle genannt hl.Justina, die im Jülicher Gau steht, durch Anordnung unserer Autorität der Abtei Prüm überlassen haben mit allem, was zu dieser Kapelle gehört. Und (auch) alle anderen Dingen, die zu jenen beiden Kapellen zur hl. Justina und zur hl. Maria in Bacheim gehören in dem vor genannten Jülicher Gau im Landgut Berga einen Königshof und alles, was sich auf diesem Hof bezieht. Dieses hat Gogeramnus gehabt. Auf dem Landgut Uillare die Hufe, die Freioldus zum Lehen gehabt hat. Und auf dem Gladgut Giuenesdorf die Hufen, die Gridigisus gehabt hat. Und auf dem Landgut Kerminna die Hufen, die Otbertus zum Lehen gehabt hat. Und im Eifelgau auf dem Landgut Uiueri eine herrschaftsfreie Hufe und alles was sich auf die Hufe selbst bezieht.
Der in der Urkunde genannte Edelmann Otbert, begegnet uns noch in vielen Urkunden, die erkennen lassen, daß er über einen großen Grundbesitz verfügte. Otbert war Vasall von Matfried, der Graf im Jülich- und Eifelgau war.
Weiter sind hier die aufgefundenen und urkundlich belegten Formen des Ortsnamens Weyer in chronologischer Folge aufgeführt:
893 Wiere
1200 Wiere – Wigere
1278 Wiyere – Wigere
1278 Wiere
1300 Wiere
1346 Wiire
1441 Wier
1500 Wyer – Weiere
1502 Wyler
1503 Wyer
1599 Weier
Ab 1599 erscheint der Ortsname in einer der heutigen angenäherten Form.