#weyer_eifel
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    Durch Fundmeldungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter Toni Hürten und Dr. Neumann sowie Begehungen in den Jahren 1968 und 1984 waren der Außenstelle Zülpich mehrere Grabhügel aus dem Bereich des Weyerer Waldes bei Mechernich und in dessen näherer Umgebung bekannt. Von einer Gruppe dieser Hügel, die sich auf einer ausgedehnten Hangfläche unterhalb der Felsgruppe 'Hovenzeley' befindet, lagen durch Lesefunde und eine Schürfung aus dem Jahre 1968 Keramikfunde der Stufe Hallstatt C/D vor.
     
    Trotz dieser Ergebnisse war es unklar, ob es sich tatsächlich in einzelnen Fällen um Grabhügel oder um Lesesteinhaufen handelte. Ohne einen sicheren Nachweis durch eine Ausgrabung war somit die Denkmalwürdigkeit der Grabhügel in Frage gestellt. Deshalb wurde im Jahre 1987 einer der Grabhügel in das Grabungsprogramm der Außenstelle Zülpich aufgenommen.
     
    Aus dem langgestreckten Hügelgräberfeld aus zwölf Hügeln wurde im südlichen Bereich ein Hügel zur Untersuchung ausgewählt, der aufgrund seiner Beschaffenheit und des Erhaltungsgrades eine gewisse Aussicht auf Erfolg bei einer Grabung versprach. Es ist hier anzumerken, dass – soweit erkennbar – alle aufgesuchten Hügel Zeichen älterer Grabungsaktivitäten zeigen, sei es durch Trichter in der Hügelmitte oder durch seitliche Eintiefungen.
     
    Der Aufschluss des Hügels erfolgte durch einen Schnitt quer durch den westlichen Hügelteil zu einem älteren Trichter in der Hügelmitte (Abb. oben). Nach dem dabei erhaltenen Schichtenaufschluss wurde das Nordwestviertel des Grabhügels komplett abgetragen und die gesamte Hügeloberfläche zur Feststellung der exakten Ausdehnung und Oberflächenstruktur geputzt. Schließlich wurde der Schnitt über das Zentrum des Hügels hinaus bis 4 m südlich des Hügelgrabes weitergetrieben (siehe Abb.).
     

    Eisenzeitlicher Grabhügel, Profil des Grabungsschnittes, Maßstab 1 : 80.
     
    Für die Abmessungen des Hügels ergaben sich Durchmesser zwischen 8,05 und 8,60 m bei einer heute noch erhaltenen Höhe über dem anstehenden Fels von 0,62 m. Der gesamte Hügel ist aus anstehendem Dolomitfelsbruch aufgeschichtet, zwischen dem sich heute eingeschwemmte Verwitterungslehme und Humus finden. Dabei besteht der ganze Hügel aus einer Packlage, die im nördlichen Drittel, unter dem wahrscheinlich ehemals höchsten Punkt der Anlage, eine Kammer von 1,26 x 1,00 m enthält. Die Süd- und Ostseite dieser Kammer waren noch erhalten. Sie sind jeweils aus Dolomitplatten, die vom anstehenden Fels gelöst worden sind, gebildet. Die Steinpacklage war in ihren ungestörten Teilen fundleer. Die Grabkammer ist durch eine Raubgrabung, die nach der Begehung 1968 stattgefunden haben muss, zerstört worden; dabei wurde auch der höchste Punkt des Hügels abgegraben. Von den Grabbeigaben fand sich nichts mehr. Der Hügel war in seinem äußersten Bereich weder durch eine bewusste Steinsetzung noch durch einen Graben eingegrenzt.
     
    Neben der Störung durch die moderne Raubgrabung entdeckte man im Nordwestviertel des Hügels eine zweite Störung, die durch Keramikfunde in ihrer Einfüllung in römische Zeit datiert werden kann. Weiterhin hatte die Substanz des Hügels durch die auf ihm stehenden Kiefern und Setzlöcher für Baumsprösslinge gelitten.
     
    Überraschend war, dass unter dem Hügel eine wenige Zentimeter dicke Lehmschicht folgte, die sich offensichtlich unter dem gesamten Hügel und seinem Umfeld erstreckt. Sie enthält Keramikbruch der Stufe Hallstatt C/D sowie Schlacken und Eisenerz. Aus dieser Schicht stammen auch wenige Eisenteile, die ihrer Form nach zu einer Radnabe gehören könnten.
     
    Ausgehend von den Unterlagen im Ortsarchiv, den älteren Begehungen und einer Befragung der ortsansässigen Bauern wurden nun umfangreiche weitere Begehungen in der Umgebung der Grabungsstelle durchgeführt.

    Dabei fanden sich sechs Hügelgruppen, die 53 ziemlich eindeutige und 16 fragliche Grabhügel umfassen. Der überwiegende Teil dieser Hügel zeigt trichterförmige Spuren von Raubgrabungen und besteht, soweit erkennbar, jeweils aus einer Steinpacklage. Die Durchmesser liegen zwischen 6 und 15 m, die heute noch erhaltenen Höhen zwischen 0,5 und 1,5 m. Allen gemeinsam ist ihre Lage auf Erhebungen oder breiten Geländespornen, in der Regel etwas unterhalb der Hügelkuppen.

    In der etwas weiteren Umgebung wurde noch das Hügelgräberfeld in der Gemarkung 'Im Weilerheck' in der Gemeinde Nettersheim begangen. Auch hier bestehen die sieben sicheren Grabhügel aus Steinpackungen, obwohl der Fels an dieser Stelle nicht direkt ansteht und die Steine bewusst herbeigeschafft worden sein müssen. Hinzu kommen noch zwei Hügel, deren Ansprache unsicher ist. Weitere Hügelgräbergruppen finden sich im Umkreis von 5 bis 6 km um die Grabungsstelle am Wurstberg und am Flachsberg bei Nettersheim sowie am Hermesberg bei Harzheim (siehe Abb.).
     

    Mechernich-Weyer. Verbreitung von Hügelgräbern in der Umgebung:
    1 Hovenzeley (Mechernich); 2 Höhe 475, Weyerer Wald (Mechernich);
    3 An der Donnermaar (Nettersheim); 4 Auf dem Keller (Nettersheim);
    5 Judenfriedhof, Weyer (Mechernich); 6 Weilerheck (Nettersheim);
    7 Wurstberg (Nettersheim); 8 Flachsberg (Nettersheim);
    9 Hermesberg (Harzheim); 10 nordöstlich Hermesberg (Harzheim).
     
    Als Resümee ist festzuhalten, dass durch die Ausgrabung im Weyerer Wald der Denkmalcharakter der genannten Anlagen zweifelsfrei bestätigt werden konnte. Zudem zeigte sich, dass die Hügel im Bereich eines zeitgleichen oder wenig älteren Eisenverhüttungsplatzes angelegt worden sind. Bekanntlich wurde in der gesamten Umgebung bis in das Mittelalter hinein Erz abgebaut; Pingenfelder liegen dabei auffallender Weise oftmals in der Nähe der Grabhügel. Offensichtlich wurden die Hügelgräber auch in römischer Zeit in der Hoffnung angegraben, dort losgebrochenes eisenhaltiges Gestein zu finden.
     
    Die hier angesprochenen Gräber zeigen im Unterschied zu denen der bekannten Hunsrück-Eifel-Gruppe einen kompakten Steinaufbau des Hügels und nicht nur eine Steinlage an der Oberfläche. Wie der Befund 'Im Weilerheck' im Bereich der Gemeinde Nettersheim zeigt, ist dabei nicht nur von einer schlichten Verwendung ortsanstehenden Materials auszugehen, sondern vielmehr eine bewusste Absicht zu erkennen, den Hügel ganz aus Steinen zu errichten. Insofern können die hier behandelten Hügel, zumindest was den Grabschutz angeht, als regionale Sondergruppe angesehen werden.

    Mechernich-Weyer. Eisenzeitlicher Grabhügel mit Grabungsschnitt aus: Archäologie im Rheinland 1987, S. 54–56 / Paul Wagner

    1968 fanden spielende Kinder in der Flur „Hovenzeley", in einem für Wegebauarbeiten teilweise abgetragenen Steinhügel eine hallstattzeitliche Urne mit Leichenbrand. Dieser Fund ist den „Urnenfelderleuten" zuzuordnen, die damit eine Siedlungsspur in der Gemarkung hinterließen. Die oberflächennahen und leicht abbaubaren Vorkommen an Braun- und Roteisenstein in der Gemarkung könnten die Voraussetzung für die Niederlassung der „Urnenfelderleute" gewesen sein. Sie beherrschten die Eisengewinnung. Aufgefundene Schlackenreste weisen darauf hin. Sie hinterließen auch Keramikfragmente.
     
    Längere Zeit war es ungeklärt, ob es sich bei den Hügelgruppen im Bereich Weyerer Wald, unterhalb der Felsgruppe „Hovenzeley", um Lesesteinhaufen oder antiken Grabhügeln handelte.

    Bei Begehungen 1968, waren Dr.Neumann und Toni Hurten, auf Keramikfunde der Stufe Hallstatt C/D gestoßen. Trotz dieser Funde war die Denkmal Würdigkeit der Grabhügel nicht erwiesen.

    Im Jahre 1987 entschloss sich die Außenstelle Zülpich des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege, zu einer Grabung. Ausgewählt aus einem langgestreckten Hügelgräberfeld mit zwölf Hügeln, wurde im südlichen Bereich ein Hügel ausgewählt. Bei der Grabung stellte man fest, daß die gesamte Anlage aus anstehendem Dolomitfelsbruch aufgeschichtet war. Hierbei wurde eine Grabkammer von 1,26 * 1,00 m im höchsten Punkt (des Hügels) freigelegt. Die Grabkammer war nach den Angaben von RWagner durch eine Raubgrabung zerstört worden. Die erhaltenen Kammerwände bestanden aus Dolomitplatten. Grabbeigaben fanden sich nicht. Unter dem Hügel in einer Lehmschicht fand sich Keramikbruch der Stufe Hallstatt
    C/D, sowie Schlacken und Eisenerz. Es wurde ein Eisenteil gefunden, das zu einer Radnabe gehören könnte. Im Nordwestteil des Hügels entdeckte Keramikfunde wa¬ren dagegen der römischen Zeit zuzuordnen.

    In der Gemarkung Weyer finden sich sechs Hügelgruppen die 53 ziemlich eindeutige und 16 fragliche Grabhügel aufweisen. Die Hügel haben einen Durchmesser zwischen 6 und 15 m und eine Höhe zwischen 0,5 und 1,5 m. Bei den meisten Hügeln zeigen sich trichterförmige Einsenkungen. Es könnte sich hierbei um Anzeichen von Raubgrabungen handeln. Da aber die Hügel im Bereich eines zeitgleichen Eisenverhüttungsplatzes angelegt sind, ist es auch möglich, daß in römischer Zeit die Hügel abgegraben wurden um dort eisenhaltiges Gestein zu bergen.

    Die hiesigen Grabhügel zeigen im Unterschied zu Gräbern der Hunsrück-Eifel-Gruppe einen kompakten Steinaufbau des Hügels und nicht nur eine Steinlage an der Oberfläche. Sie können mit den Grabhügeln in der Gemeinde Nettersheim und am Hermesberg in der Gemeinde Harzheim, was den Grabschutz betrifft, als regionale Sondergruppe angesehen werden. Dieses Ergebnis brachte die durchgeführte Grabung hervor, die auch endgültig klärte, daß es sich bei diesen Hügeln nicht um „Lesesteinhaufen", sondern um frühgeschichtliche Denkmäler handelte. Der Hallstattzeit folgte die jüngere Eisenzeit, die Latenezeit, von etwa 500 v.Chr. bis Christi Geburt. Sie ist benannt nach dem bedeutendsten Fundort dieser Stufe, dem Schweizer Ort La Tene am Abfluß des Neuenburger Sees.

    In unserem Gebiet lebten in der Latenezeit Eburonen, Angehörige eines keltischen Stammes der Volksgruppe der Beigen.

    Die Eburonen haben uns als Fundgut neben Scherben und Eisenschlacken den Abschnittswall auf dem Kartsteinplateau hinterlassen. Der Wall hat heute noch eine Höhe bis zu 3 Metern. Auch für den Laien ist der dem Wall vorgelagerte Graben noch erkennbar. Ob dieses durch Wall und Felswände geschützte Plateau einst als Fliehburg diente, in die sich bei Gefahr die Umwohner mit Familie und Habe zurückzogen, (um hinter sicherer Umwallung den Angriff der Feinde, wenn es dazu kam, abzuwehren,) oder ob es sich hierbei um eine ständig bewohnte Anlage handelte, kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Bei Grabungen wurden Keramikscherben, Gewandnadeln und ein Reibstein zum Mahlen von Getreide geborgen. Die vorgefundenen Eisenschlacken belegen, daß dort von den Bewohnern Eisen verhüttet Konstruktion von Wall und Graben auf dem Kartsteinplateau wurde.

    Zur Zeit seiner Nutzung besaß der Wall auf seiner Krone einen Palisadenzaun. In Verbindung mit der frühgeschichtlichen Bedeutung des Kartsteins und der vielbewunderten Wasserleitung der Römer in der Nähe, wäre es für die Stadt Mechernich ein weiterer Anziehungspunkt auf so engem Raum zusammen, wenn ein kleiner Abschnitt (etwa 5 m) der alten Anlage rekonstruiert würden.

    Spuren keltischer Religion und Mythologie bei Weyer

    Von Wilhelm Brüll


    Ein halbes Jahrtausend lang bestimmte die keltische Kultur das Leben der Bewohner unseres Heimatraumes. Vor zweitausend Jahren ging sie unter. Die zahlreichen Spuren, die sich trotzdem noch heute auffinden lassen, sind im Laufe der Geschichte entstellt, überdeckt, auch mißverstanden und falsch gedeutet worden. In dieser Arbeit wird versucht, diese Spuren in einem räumlich eng begrenzten Gebiet bei Weyer aufzufinden und in das Gesamtbild der keltischen Religion und Mythologie einzuordnen, so weit es nach dem heutigen Stand der Keltenforschung möglich ist. Zum besseren Verständnis der Forschungsergebnisse und ihrer Interpretation werden dem Bericht einige Hinweise zur Geschichte und Religion der Kelten vorangestellt.

    Der keltische Kulturkreis bildete sich wahrscheinlich um 600 v. Chr. in Mitteleuropa heraus. Er erstreckte sich um diese Zeit von Mittelfrankreich über den deutschen Mittelgebirgsraum bis Böhmen. Später erweiterten die Kelten ihr Einflußgebiet und drangen auf die britsichen Inseln und in den Mittelmeerraum, von Spanien bis zur Türkei, ein. Obwohl sie keine Staaten oder größere Stammesverbände kannten, hatten sie vielerlei kulturelle und wirtschaftliche Kontakte untereinander. Die alle Kelten verbindende Klammer war ihre einheitliche Religion, die von ihrer Elite, den Druiden, hochgehalten wurde und die sie von den übrigen europäischen Kulturen wesentlich unterschied. Die Latènezeit, benannt nach der vorgeschichtlichen Fundstelle La Tène am Neuenburger See, von 450 bis 50 v. Chr. war die Blütezeit ihrer Kultur.

    Nach dem Gallischen Krieg des römischen Feldherrn Cäsar wurden die Kelten in Mitteleuropa brutal von der römischen Besatzungsmacht unterdrückt. Der zwischen Maas und Rhein ansässige Stamm der Eburonen, der sich nicht unter das römische Joch beugen wollte, wurde 53 v. Chr. von Cäsar sogar völlig ausgerottet. Den Kelten wurde die Ausübung ihrer Religion verboten, die Führungsschicht der Druiden wurde getötet oder in die Sklaverei geführt. Die Kultur der Kelten ging innerhalb weniger Jahrzehnte im römisch besetzen Gebiet völlig unter. Aus den keltischen Kultorten wurden Tempelanlagen nach römischem Muster, zum Beispiel bei Pesch und Nettersheim, und die Götter- und Matronenverehrung paßte sich ebenfalls römischen Göttervorstellungen an.


    Keltenforschung

    Die Römer bezeichneten zwar die Kelten als sehr religiös, fanden aber zur keltischen Religion keinen Zugang. Bis ins vorige Jahrhundert wurde die keltische Kultur als vermeintlich primitiv von der wissenschaftlichen Forschung kaum zur Kenntnis genommen. Die heutige Keltenforschung, besonders in Frankreich und England, bemüht sich sehr, Licht in das Geheimnis der keltischen Kultur und Religion zu bringen, kann aber nicht auf authentische schriftliche Überlieferungen zurückgreifen. Die Kelten kannten zwar die Schrift und bedienten sich ihrer im Geschäftsverkehr mit den Mittelmeervölkern, haben aber ihre religiösen Vorstellungen bewußt nicht schriftlich festgelegt und nicht durch zeitüberdauernde Kultbauten, wie die anderen antiken Völker, manifestiert.

    Die Keltenforscher finden Zugang zur keltischen Kultur durch einzelne Hinweise bei den antiken Schriftstellern, durch schrifltiche Aufzeichnungen aus dem Mittelalter, durch überlieferte Sagen, Ortsnamen und durch Bodenfunde. Unter letzeren sind besonders die fast 100.000 keltischen Münzen aus mehreren vorchristlichen Jahrhunderten und aus dem gesamten mitteleuropäischen Raum bemerksenwert. In die Münzen von der Größe eines Zehnpfennigstückes sind in feisnten Arbeiten eine Vielzahl von religiösen Bildern und Symbolen eingeprägt, deren Auswertung und Deutung wesentliche Einblicke in die Religion der Kelten gewähren.


    Das keltische Weltbild

    Die im folgenden aufgewiesenen Spuren keltischer Religion bei Weyer kann man nur erkennen, wenn man sich in das Weltbild der Kelten hineindenken und vor allem hineinempfinden kann. Das wird uns dadurch erschwert, daß dem christlich-abendländischen Weltbild und der religiösen Vorstellungswelt der Kelten völlig andere Weltanschauungen zugrunde liegen. Der Christ glaubt an einen persönlichen Gott, Schöpfer der Welt, der dem Menschen Normen setzt, sein Richter und sein Erlöser ist. Der Mensch steht als Ebenbild Gottes über der Natur und soll sie beherrschen.

    Die Kelten glaubten: Alles, was ist, vergeht nicht, sondern unterliegt dem Prinzip der ewigen Veränderung und Bewegung. Ohne Anfang und Ende folgt alles dem ewigen Rhythmus von Leben und Tod, Schöpfung und Zerstörung, Aufgang und Untergang. Alles, auch der Mensch, sit durch mannigfaches Wechselbeziehungen miteinander verknüpft. Da nichtsd endgültig vergeht, ist die Seele unsterblich. Das Leben ist nur eine Durchgangsphase, der Tod die Mitte einer zeitlos lange währenden Existenz.


    Keltische Münze, Gold, ø 15 mm

    Hinter der sichtbaren Welt verborgen gibt es für die Kelten die Realität einer anderen, zeitlich und räumlich unbegrenzten Welt, die rational nicht faßbar ist. Zwischen beiden Welten gibt es Verbindungen und Wechselbeziehungen, und innerhalb dieser beiden Welten gilt der Rhythmus, die ständige Bewegung, als höchstes Prinzip, als das Göttliche. In der Natur scheint dieses Prinzip vielfach durch. Auch die Naturgötter der Kelten sind keine Personen, sondern Ausfluß des allgegenwärtigen göttlichen Prinzips. Diese göttliche Ordnung zu erkennen, sie zu verehren und sich ihr einzfügen, scheint wesentliche Aufgabe keltischer Religiösität gewesen zu sein.

    Durch symbolische Tier-, Menschen- und Zahldarstellungen auf ihren Münzen wurden die Kelten immer wieder an ihre Religion gemahnt. Diese religiöse Symbolik auf den keltischen Münzen wurde mit der Weiterentwicklung ihrer Kultur immer abstrakter. Schließlich wurde das Göttliche als ineinander verwobene, aus dem Ganzen auftauchende und wieder einsinkende Linien und Strahlen dargestellt. Diese fast expressionistische Darstellung des Göttlichen auf den keltischen Goldmünzen löst die Gottheit völlig von der Bindung an Menschengestalten und läßt sie als rein kosmische Kraft existieren.


    Kraftfelder der Natur

    Die Kelten wußten, daß der Mensch auch beeinflußt wird von den Kräften und Energien, die von seiner Umwelt, von Pflanzen, Bodenstrukturen oder unteridischen Wasserläufen auf ihn wirken. Es ist nachweisbar, daß die schon den Kelten bekannten Energiefeldbesonderheiten an bestimmten Plätzen bei Pflanze, Tier und Mensch erhebliche gesundheitliche Wirkungen hervorrufen.

    Mit diesen Fragen beschäftigt sich heute die Geobiologie; der Verfasser, geobiologsicher Berater im Forschungskreis für Geobiologie, arbeitet seit vielen Jahren auf diesem Gebiet in Forschung und Praxis. Bei den Untersuchungen dieser Phänomene kann man heute noch nicht alle wirksamen Energien mit physikalischen Methoden erfassen, sondern ist auf den Menschen als besonders sensibles Meßinstrument angewiesen. Die unten dargestellten Forschungsergebnisse wurden mit Hilfe radiästhetischer Methoden im Blind- und Doppelblindversuch gewonnen und nach Möglichkeit meßtechnisch überprüft und mit andern Fakten verglichen, so daß an der Richtigkeit der Ergebnisse keine Zweifel bestehen. Sie wurden dem aus Archäologie, Geschichte, Volkskunde, Linguistik und Geologie bekannten Wissen gegenübergestellt und konnten so zu einem Gesamtbild beitragen, das mehr als jedes einzelne Wissenschaftsgebiet Einblicke vermittelt in die Vorstellungswelt der Kelten, die hier gelebt haben.


    Unterirdische Gänge

    Ausgangspunkt der Untersuchungen des Verfassers war der Kartstein (Kakushöhle) bei Dreimühlen. Befragt man Einheimische nach dem überlieferten Wissen über den Kartstein, so erfährt man, daß es von den Höhlen einen unterirdischen Gang zu einen Kilometer entfernten Kirche in Weyer gebe und daß die Kirche früher ein heidnischer Tempel gewesen sei. Diese Meinung wird mit großer Bestimmtheit vorgetragen, und der Einwand, mit den technischen Mitteln der damaligen Zeit habe man doch wohl kaum einen so langen Stollen durch den sehr harten Dolomit treiben könne, wird entschieden zurückgewiesen. Rademacher, damaliger Direktor des prähistorischen Museums der Stadt Köln, hat in einer Grabungskarte von 1911 diesen Gang ausdrücklich bezeichnet und in seine Karte eingetragen, während Wackenroder und Schiffer vorsichtig von einer Sage sprechen.

    In der Tat gibt es einen niedrigen, etwa 15 m tiefen Seitenteil der großen Höhle, der jedoch durch Auswaschen des porösen Gesteins entstanden ist, das sich vor etwa 200.000 Jahren als Ablagerung eines kalkreichen, von Weyer kommenden Bachlaufes gebildet hat. Der damalige Wasserlauf verläuft heute in 25 m Tiefe unter dem Kartstein, ist fünf Meter breit und mündet bei Eiserfey unterirdisch in den Hauserbach, einem Zufluß zum Feybach. Folgt man ihm quellwärts, so führt er unter den Höhlen her zur Kirche in Weyer, die in Maßen und Ausrichtung exakt über der Wasserader errichtet ist.

    Oberhalb der Kirche läßt sich die Ader weiter verfolgen. Nach 300 m stößt sie auf ein Flurstück „Judenfriedhof“, einem von zehn keltischen Hügelgräberfeldern in der näheren Umgebung. Nach den Angaben der Archäologie stammen die Gräber aus der älteren Eisenzeit, der sogenannten Hallstattzeit C / D, etwa 600 v. Chr. Diese in der umstehenden Karte eingetragenen Gräberfelder umfassen etwa 70 Hügelgräber. Die größten der meist kreisrunden Hügelgräber haben einen Durchmesser von 15 m bei einer heutigen Höhe von 1,50 m und sind aus durchschnittlich kopfgroßen Lesesteinen aus der Umgebung aufgeschichtet. Sie enthalten nach Aussage der Archäologen keine Grabbeigaben mehr.

    Die Grabhügel am „Judenfriedhof“ sind bei landwirtschaftlichen Kultivierungsmaßnahmen abgetragen worden und im Gelände kaum noch zu erkennen. Der Name Judenfriedhof ist irreführend. Es hat in Weyer, soweit feststellbar, nie jüdische Bewohner und nie einen jüdischen Friedhof gegeben. Hier wurde „Jude“ offenbar als Synonym für „Heide“ gebraucht, wie auch überhaupt alle Denkmäler aus der vorchristlichen zeit im Volksmund dem Sammelbegriff „heidnisch“ zugeordnet werden.

    Die Wasserader kann oberhalb des Gräberfeldes 1 weiter verfolgt werden. Sie folgt nicht genau der heutigen Oberflächenform des Geländes. Verlauf und Fließrichtung stehen jedoch im Einklang mit den Angaben der hydrogeologischen Karte. Rund drei Kilometer oberhalb der Kirche trifft sie aufdie Gräberfelder 2 und 3 in der Flur „Donnermaar“. Dieser keltische Flurname weist auf Donn, den keltischen Totengott, hin. Die Grabhügel des Gräberfeldes 4 leigen auf einer Bergkuppe, die sich von der flachwelligen Hochfläche der Umgebung abhebt, im Flur „Auf dem Keller“. Der Name geht auf keltisch kel = hoch zurück. Hier endet auch die Wasserader, an der Wasserscheide zwischen Maas und Rhein.


    Karte


    Vergrößerungsausschnitt

    Den Flurnamen „Hermesberg“ finden wir an zwei Gräberfeldern, 5 und 9, wobei die vom Verfasser gemuteten Gräber bei 9 bisher archäologisch noch nicht erfaßt sind. Verbindungen zwischen keltischer und griechischer Mythologie sind häufig, so daß die Annahme, der Name Hermesberg deute auf den griechischen Gott Hermes, Begleiter der Seelen der Toten in die Unterwelt, nicht abwegig ist.


    Keltisches Hügelgrab bei Weyer, ca. 600 v. Chr.

    Die Intensität des Kraftfeldes über der Mitte der Grabhügel wurde nach der von der schweizerischen Forscherin B. Merz beschriebenen Methode des Biometers gemessen. Diese Meßmethode bedient sich einer vom Physiker Bovis geschaffenen nach oben offenen Skala, auf der mittels des radiästhetischen Pendels die Intensität der Strahlung eines Ortes abgelesen werden kann. Die Ergebnisse dieser subjektiven Meßmethode sind mit physikalischen Meßgeräten überprüfbar, deren Anwendung im Gelände jedoch nicht praktikabel ist. Alle Grabhügel wiesen eine gegenüber neutralen Plätzen stark erhöhte Strahlungsintensität zwischen 11.000 und 13.500 Einheiten auf.


    Die Juffer Fey

    Die Wasseradern unter den Hügelgräbern speisen den Feybach. Das Wort Fey wird vom keltischen Fachina = Bach = Schnellfließende hergeleitet. Feybach und die Tallandschaft seines Einzugsgebietes waren nachkeltischem Glauben von Schutzgöttinnen bewacht. So achtet nach der Sage die „Juffer Fey“ sorgsam über die Ruhe der Waldlandschaft im obersten Teil des Tales, und zwei erhaltene gallorömische Matronensteine, der „Matronae Fachinehae“ geweiht, erinnern an die Schutzgöttinnen des Tales. Talabwärts waren die sieben Töchter der Juffer zum Schutze der sieben Orte bestimmt, die „Fey“ in ihrem Ortsnamen führen. In einem Sumpf bei Satzvey, wo der Feybach in die Ebene mündet und seinen Lauf verlangsamt, sollen die Juffern später versunken sein.

    An dieser Sage wird der symbolische Charakter der Gestalten deutlich: Der schnellfließende klare Bach bedeutet Leben, Kraft, Erfrischung, personifiziert durch Frauen, die Leben Gebärenden. Der Bach wird bewacht, d.h., der Mensch darf nicht ungestraft in dieses lebendige System eingreifen. Wo der Bach seinen Charakter ändert, erlischt auch seine Kraft, und die diese Kraft symbolisierenden Juffern versinken.


    Berg des Lichtgottes?

    Unter der Kirche von Weyer wird die oben beschriebene Wasserader von einer markanten geologischen Störung gekreuzt, dem Kallmuther Sprung, an dem die Gesteinsschichten um ca. 150 m Höhendifferenz gegeneinander verschoben sind. Der gemutete Verlauf dieser Störung deckt sich weitgehend mit den Angaben in den geologischen Karten. Die keltischen Gräberfelder 5 bis 8 liegen genau auf dieser Störung. Sie sind jedoch infolge Landrekultivierung und Autobahnbau nur noch teilweise erhalten.

    Eine zwei Kilometer nördlich der Kirche vom Kallmuther Sprung abzweigende Querverwerfung führt zum Gräberfeld '“Auf Lichtert“ (10). Diese Bergkuppe bei Lorbach, außerhalb der Kartenskizze (Seite 117) gelegen, stellt einen besonders markanten Punkt in der Landschaft dar. Von hier aus hat man einen weiten Überblick über die Ausläufer der Eifel und die Kölner Bucht bis zum Bergischen Land und nach Süden über die Ahrberge bis zur Hohen Acht.

    Nach Meinung der Archäologen kann diese Höhe schon den Spähern altsteinzeitlicher Rentierjäger, die sich am Kartstein aufhielten, zur frühzeitigen Beobachtung der im Frühjahr aus der Ebene heraufziehenden Rentierherden gedient haben. „Auf Lichtert“ ist, obwohl nicht die höchste Erhebung des Gebietes, vom Kartstein, der Kirche in Weyer und von neun der zehn Gräberfelder aus einsehbar. Von diesen Plätzen aus liegt der Berg in nördlicher bis nordwestlicher Richtung. Eine alte irische Sage berichtet, daß die Kelten die Sonne als Symbol für Licht und Leben und den Lichtgott Lug an einem in westlicher Richtung gelegenen Berg angerufen habe, dort, wo am Abend die Sonne unterging. „Auf Lichtert“ kann daher durchaus der dem Lichtgott Lug geweihte Berg gewesen sein, hinter dem Lug nachts verborgen war und zu dem man sich von den Gräbern der Toten aus hinwenden konnte in dem Glauben und der Hoffnung, daß der nach, dem Tod, wieder der Tag, das Leben, entspringt.


    Keltischer Abschnittswall auf dem Kartstein

    Die Kelten haben in der Umgebung von Weyer den Braun- und Roteisenstein im Tagebau abgebaut und verhüttet, wohl auch zu Werkzeugen und Geräten verarbeitet. Die Erzgruben finden wir noch heute in der Nähe der Gräberfelder als Mulden oder Steinbrüche. Die Wohnplätze der Kelten sind uns noch nicht bekannt. Wir wissen aber aus Grabungsbefunden anderer keltischer Siedlungen, daß die Kelten in unmittelbarer Nähe der Gräberfelder wohnten, an möglichst windgeschützten Plätzen.

    Auf dem Plateau des Kartsteins schufen sich die Kelten etwa um 400 v. Chr. durch den Bau eines noch heute bis drei Meter hohen Abschnittswalls einen sicheren Zufluchtsort, auch gegen die von Norden eindringenden Germanen. Keramikscherben, Mahlsteine, Gewandnadeln und Schlacken belegen, daß die Kelten auf dem Kartstein gewohnt und ihr Handwerk der Eisenverarbeitung betrieben haben.


    Unter der Kirche

    Eingangs wurde erwähnt, daß der Sage nach ein unterirdischer Gang von der Kakushöhle zur Kirche von Weyer besteht. In Nettersheim hält sich die Sage, die Mannenberghöhle sei durch einen Gang mit der Kirche in Weyer verbunden, und Schiffer weist darauf hin, daß die Pfarrkirche von Weyer der Sage nach mehrere unterirdische Gänge aufweise, welche heute verschüttet seien. Die geschichtliche Beglaubigung dieser Sagen erkennen wir in den aufgezeigten, in die Karte eingetragenen geomantischen Verbindungen zwischen der Kirche, der Kakushöhle und den Hügelgräbern.

    Die abseits des Dorfes auf einer Anhöhe gelegenen Kirche ist 1187 urkundlich erstmals erwähnt. Der zunächst einschiffige Bau mit einer kleinen Apsis an der Ostseite erhielt durch den Anbau zweier niedriger Seitenschiffe und, um 1500, einer gotischen Apsis ihren heutigen Grundriß. Fränkische Gräber aus dem 5. bis 7. Jahrhundert, auch innerhalb des jetzigen Kirchenraumes, weisen den Ort als Christliche Kultstätte schon zur fränkischen Zeit aus. Systematische Grabungen zur Erfassung der ältesten Bausubstanz wurden bisher nicht durchgeführt, doch stieß man vor dreißig Jahren beim Bau einer Heizungsanlage auf angeblich vorrömische Mauerreste.

    Die Ergebnisse radiästhetischer Messungen lassen den vermuteten Grundriß der vorrömischen Kultstätte erkennen: ein Rechteck von sechst mal acht Meter und einer Stärke der Umfassung von 0,80 Meter (in der Grundrißzeichnung auf Seite 122 durch dunkle Schraffur hervorgehoben). Ob die Mauern aus Stein hochgezogen oder teilweise aus Holz ausgeführt waren und ob der Raum offen oder überdacht war, wissen wir nicht. Die auffallend geringen Ausmaße der Kultstätte waren wohl bei den Kelten die Regel. 150 in Frankreich untersuchte Kultbauten waren ausnahmslos kleiner als zehn mal zehn Meter. Aus der Grundrißzeichnung geht hervor, daß die fünf Meter breite Wasserader die Ausrichtung des Baus bestimmt hat.

    Der Kallmuther Sprung kreuzt diese Wasserader innerhalb der Kultstätte. In der Mitte dieser Kreuzung treffen noch die Streifen des Globalnetzgitters, das den gesamten Erdball überzieht und dessen Struktur wahrscheinlich durch das Erdmagnetfeld hervorgerufen wird, zusammen. Weiter kreuzen an der gleichen Stelle sogenannte Wuchsstreifen, über denen der Pflanzenwuchs charakteristischen Veränderungen unterworfen ist.


    Ort der Kraft
    Im Schnittpunkt all dieser Störzonen umschließt der Kultbau einen sogenannten Ort der Kraft, der wegen seiner erheblich vom Durchschnitt abweichenden Energieverhältnisse gravierende Auswirkungen auf die Steuerungsmechanismen von Lebewesen hat, die sich an diesen Stellen aufhalten. Die Wirkungen solcher Plätze sind von der geobiologischen Forschung seit Jahrzehnten nachgewiesen und dokumentiert. In einer Kirche verbieten sich Langzeitmessungen und physikalische Versuche. Daher wurden hier Messungen nach der bereits erwähnten Methode des Biometers vorgenommen. B. Merz hat an vielen Orten der Kraft in berühmten Kirchen Europas solche Messungen durchgeführt, z. B. in Santiago di Compostela und Chartres. In Chartres wurde der höchste Wert mit 18.000 Einheiten gemessen. In der Kirche in Weyer ergaben die Messungen am Ort der Kraft den außergewöhnlich hohen Wert von 21.000 Einheiten, der alle bisher bekannten Werte in christlichen Kirchen übersteigt und nur in vorchristlichen Kultstätten in Ägypten, China und Lateinamerika erreicht oder übertroffen wird.Nahe bei dem Punkt mit der höchsten Strahlungsintensität finden wir das andere Extrem: Genau in der Mitte des Kultraumes, am Schnittpunkt der Diagonalen des rechteckigen Raumes, wurden minus 20.000 Einheiten gemessen. Stichproben an anderen Stellen des Gebäudes ergaben regelmäßig anzutreffende Werte: 1.000 bis 1.500 Einheiten über Gitternetzkreuzungen, 6.500 bis 8.000 Einheiten an neutralen Plätzen.B. Merz beschreibt in „Seele des Ortes“ das mexikanische Aztekenheiligtum Teotihuacan. Wenn diese monumentale Kultstätte auch von ihren Dimensionen her überhaupt nicht mit unserem Ort vergleichbar ist, so zeigen sich doch bei den Untersuchungsergebnissen auffallende Parallelen: Man muß dort kurz vor dem Ort der Kraft, der Mondpyramide mit 21.000 Einheiten, eine viereckige Opferstätte durchqueren, in deren Mitte der Platz der Opferung war, an dem minus 20.000 Einheiten gemessen wurden. Auch in der keltischen Kultstätte bei Weyer kommt man beim Durchschreiten des Kultraumes über den genau in der Mitte liegenden extrem energiearmen Platz zum Ort der Kraft mit 21.000 Einheiten.B. Merz beschreibt das subjektive Empfinden einer Person, die sich an diesen Plätzen im Aztekenheiligtum aufhielt. Es gleicht auffallend den Schilderungen von Versuchspersonen an den entsprechenden Plätzen in der Kirche in Weyer: Am extrem energiearmen Punkt hatten sensible Versuchspersonen das Gefühl, ihr Blut und ihre Kräfte würden wie von einem Magneten nach unten aus dem Körper gezogen. Am Ort der Kraft meinten sie größer zu werden und Energie nach außen zu verströmen.In einer Versuchsserie wurden diese Phänomene genauer überprüft: Jeder Mensch ist, wie auch alle anderen Lebewesen und natürlichen Stoffe, von einem spezifischen Energiefeld umgeben, das erheblichen Schwankungen aufgrund innerer oder äußerer Einflüsse unterworfen ist. Man bezeichnet es als biodynamisches Feld, dessen Ausdehnung mit radiästhetischen Methoden gemessen werden kann. Mit vier Versuchspersonen wurden Messungen ihres biodynamischen Feldes in der Kirche in Weyer durchgeführt. Die Versuchspersonen stellten sich an einen neutralen Platz in der Kirche, dann auf den Punkt mit minus 20.000 Einheiten und danach auf den Ort der Kraft mit 21.000 Einheiten. Schließlich wurden drei Proben Quellwasser 15 Minuten lang auf diese Plätze gestellt und unmittelbar danach die biodynamischen Felder an einem neutralen Platz gemessen. Folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Messungen.
    Biodynamische Feldgröße

    Versuchsperson H.B. R.A. A.S. M.B. Wasser
    Neutraler Platz 5,70 m 6,30 m 7,20 m 6,50 m 1,40 m
    Platz –20.000 E. 0,00 m 0,00 m 0,00 m 0,00 m 0,00 m
    Ort der Kraft 16,60 m 21,00 m 17,00 m 14,10 m 4,50 m
                 
                 

    Wie ersichtlich weiten sich die biodynamischen Felder der Versuchsperson erheblich aus, wenn sie sich am Ort der Kraft aufhalten. Das Feld der Versuchsperson R. A. umfaßte von diesem Platz aus den gesamten heutigen Kirchenraum bis unter den Turm. Man kann annehmen, daß der priester der kelten, der Druide, bewußt diesen Ort der Kraft als seinen Platz im Kultraum wählte, weil er von dort aus mental einen größeren Personenkreis erfassen konnte. Der völlige Zusammenbruch der biodynamischen Felder, auch des Feldes von Wasser, ist höchst bemerkenswert, signalisiert doch das völlige Fehlen dieses Feldes beim Menschen den totalen physischen Kollaps. Man kann daraus folgern, daß die Mitte des Kultplatzes entsprechend den Verhältnissen in der mexikanischen Tempelanlage der Platz der Opferung oder des zu verurteilenden Stammesgenossen oder Feindes gewesen ist.

     


    Grundrißzeichnung der Kirche WeyerWir erkennen, daß Lage, Ausrichtung und Maße der Kultstätte sehr sorgfältig geplant waren. Dabei müssen die Kelten über ein großes Wissen von den Wirkungen der Naturkräfte auf den Menschen verfügt haben, das heute verschollen ist.

     


    Die Botschaft

    Wir konnten feststellen: Die Gräber der Kelten sind bewußt genau über den Kraftlinien der Erde angelegt, die zur Kultstätte bei Weyer führen und am Ort der Kraft, dem Platz des Druiden, zusammentreffen. So standen nach dem Glauben der Kelten die Seelen der Toten, die Menschen hinter dem Schutzwall auf dem Kartstein und vielleicht auch der Posten auf dem Lichtetberg stets über diese Linien in Verbindung mit der Kultstätte, dem Priester, den Betenden. Sie wußten sich eingebettet in die allumfassende kosmische Kraft des Göttlichen, die das Ideogramm der keltischen Münze in eindrucksvoller abstrakter Darstellung erfaßt hat.

    Die Kelten wußten auch, daß der Mensch die Freiheit hat, aus den Ordnungen und Abhängigkeiten der Natur auszubrechen. Wenn er dies wagte, beschwor er sein Unheil und seinen Ausschluß aus der Geborgenheit des göttlichen Netzwerkes im Lebensrhythmus der Natur herauf. Daran erinnert auch die Sage vom ewigen Jäger, die im Weyerer Wald lokalisiert ist, in ähnlicher Form aber auch anderen Orten der Eifel zugeordnet wird; An einem hohen Feiertag, an dem man kein Wild erjagen durfte, erlegte ein Jäger einen Hasen und steckte ihn in seine Jagdtasche. Als er auf seiner Pirsch eine Pause einlegte, sprang der Hase aus der Tasche. Der Jäger lief hinter dem Hasen her und schwor, nicht eher zu ruhen, bis er ihn gefaßt habe, und sei es bis zum Jüngsten Tag. Bis heute hat er den Hasen noch nicht erlegt. Er durchstreift noch immer ruhelos den Wald und erschreckt in der Dämmerung Wanderer und Waidmänner.

    Am Ende eines Zeitalters, das geglaubt hat, mit Natur und Umwelt nach Belieben umgehen zu dürfen, erkennen wir, daß wir unsere Lebensgrundlagen zerstören, wenn wir das Netzwerk des ökologischen Systems unserer Erde zerreißen, in das auch wir Menschen unlösbar eingebunden sind. Wir sind daher sensibel geworden für die Botschaft der Kelten, die sich auch aus den Spuren, die sie in unserer Heimat hinterlassen haben, entziffern läßt und die sich, Jahrtausende überspringend, als hochaktuell erweist.


    Die Kirche in Weyer
    Foto: Kreisbildstelle


    Quellennachweis:

    Die Abbildung der keltischen Münze wurde mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers entnommen aus: Legyel, Lancelot: Das geheime Wissen der Kelten. 4. Aufl. 1988. Verlag Hermann Bauer KG, Freiburg i.Br., Seite 181.
    Weitere Literatur:
    Brüll, W.: Radiästhetische Messungen in Römertempeln der Eifel. Wetter-Boden-Mensch Nr. 21 / 1987, S. 20010-2016
    Brüll, W.: Manipulierbare Änderungen des Reaktionsabstandes - Eine Versuchsreihe mit Kräutertees. Wetter-Boden-Mensch Nr. 23 / 1988
    Brüll, W.: Keltische Geomantie und Volkswissen. Wetter-Boden-Mensch Nr. 4 / 1990
    Guthausen, K.: Die Siedlungsnamen des Kreises Schleiden. Bonn, 1967
    Hartmann, E.: Krankheit als Standortproblem. Heidelberg, 1986
    Herm, G.: Die Kelten. Düsseldorf 1975
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    Merz, B.: Die Seele des Ortes. München, 1988
    Mürkens, G.: Die Ortsnamen des Kreises Euskirchen. Euskirchen, 1958
    Neu, P.: Eisenindustrie in der Eifel. Bonn, 1989
    Rademacher, C.: Der Kartstein bei Eiserfey in der Eifel. Prähistorische Zeitschrift 3. 1911
    ribbert, K.H.: Geologische Karte von NRW !:25.000, Blatt Mechenich, Geologisches Landesamt NRW. Krefeld, 1985
    Schiffer, P.: Führer durch das Feytal, die Kakushöhle und die nächste Umgebung. Eupen, 1907
    Wackeroder, E.: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. Düsseldorf, 1932
    Wagner, P.: Untersuchungen an einem Grabhügel bei Mechernich-Weyer. In: Archäologie im Rheinland 1987. Köln, 1988
    Wrede, A.: Eifeler Volkskunde. Bonn, 1960
    Young, E.: Keltische Mythologie. Stuttgart 1985 3

    Entnommen: Kreis Euskirchen, Jahrbuch 1991

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