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    Die römische Cacushöhle

    Die römische Cacushöhle bei Latium (Virgil)
    von Hubert Gierlichs / In: Rheinische Geschichtsblätter, Heft VII, 1904, Seite 153 – 154
     
    Wenn wir von Mechernich aus unsere Schritte ostwärts lenken, gelangen wir nach kurzer Wanderung ins liebliche Veybachtal. Es ist dieses ein ziemlich breites Wiesental, in welchem die Häuser der dort liegenden Ortschaften aus Obsthainen hervorlugen. Kurz hinter Breitenbenden gewahren wir den Römerkanal, und bald darauf hinter Eiserfey wird unser Auge durch den Anblick großartiger Szenerien gefesselt. Riesige Felsblöcke liegen hier in wildem Durcheinander, während anderseits schroffe Klippen gen Himmel starren. Es kommt uns vor, als hätten hier in diesem Felsenmeere die Kämpfe der Titanen stattgefunden.
     
    Es konnte nicht ausbleiben, dass Frau Sage um diese gewaltigen, zum Himmel anstrebenden Felswände ihre immergrünen Ranken schlang. Zumal schloss sie sich an eine gewaltige, tief in das Gestein sich erstreckende Höhle an, welche vielleicht fünfhundert Menschen fassen kann. Sie hat ihren Namen von dem flammenspeienden Cacus, welcher, wie die Sage erzählt, in grauer Vorzeit hier hauste und die Bewohner der Umgegend beraubte und quälte. Endlich nach langen, bösen Jahren schlug für die Ärmsten die Stunde der Befreiung. Auf seinen Wanderungen kam der Riese Herkules in jene Gegend. Seinen Wohnsitz schlug er bei Holzheim auf dem nach ihm benannten Herkelsteine auf. Er hatte Mitleid mit den unglücklichen Menschen dort und beschloss, den räuberischen und gewalttätigen Cacus zu bekämpfen. Der Kampf der Riesen begann. Es war ein grausiger Anblick, wie die Kämpfer sich mit den gewaltigen Felsblöcken bewarfen. Cacus unterlag endlich und wurde getötet. Die Bewohner aber freuten sich des Sieges und dankten dem Erretter.
     
    Vielleicht haben schon die Römer, durch eine Ähnlichkeit veranlasst, die Cacussage von Latium hierhin verpflanzt. Cacus hauste ja, wie bekannt, in Latium und wurde dort von Herkules, dem er die Rinder des Geryon gestohlen hatte, getötet. Virgil beschreibt uns die Höhle in Latium, und diese Beschreibung passt überraschend auf die Cacushöhle bei Eiserfey:
     
    ERST NUN SCHAUE DEN SCHROFF MIT GESTEIN ÜBERHANGENDEN FELS DORT,
    WIE AUSEINANDER DIE BLÖCKE GESPRENGT,
    WIE VERÖDET DES BERGES WOHNUNG STEHT
    UND GEKLIPP IN UNENDLICHEM SCHUTTE GEHÄUFT LIEGT!
    DORT WAR AUCH DIE HÖHLE MIT TIEF EINGEHENDER WINDUNG,
    WELCHE DER HALBMENSCH CACUS BEWOHNT,
    EIN ENTSETZLICHES SCHEUSAL.

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