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    Matronen Heiligtum

    Gab es in Weyer ein vorchristliches Heiligtum?
     
    Nach Erzählungen der Einwohner von Weyer, die sich auf ältere Literatur gründet, soll die Kirche auf einem römischen, oder sogar auf einem keltischen Heiligtum stehen.
     
    Worauf stützen sich nun die Legenden?
     
    Katzvey erwähnte erstmals 1854 in der „Geschichte der Stadt Münstereifel und Umgebung“, daß in Weyer ein vorchristliches Heiligtum gestanden habe. Er berief sich auf ein undatiertes Schriftstück, das angeblich bis 1804 im Pfarrarchiv Tondorf aufbewahrt wurde, dass er aber selbst nicht sah. Danach soll ein Feldherr Teudobald in Keßlingen an der Ahr, in Tondorf und Weyer die Götzenaltäre zerstört und an ihrer Stelle christliche Altäre errichtet haben.
     
    Über diesen Teudobald wird berichtet, daß Kaiser Justinian im Jahre 551 n.Chr. ihn bat, sich mit ihm gegen den Gotenkönig Totilas zu verbünden. Es darf bezweifelt werden, ob ein Schriftstück, wenn es je existent war, ohne sachkundige Behandlung 1200 Jahre in einem Pfarrhaus erhalten bleiben konnte.
     
    Umfangreiche Umbau- und Restaurierungsarbeiten im Inneren der Kirche, die seit Anfang der achtziger Jahre ausgeführt werden, brachten neue Funde zutage, die zu weiteren Deutungen verwoben wurden, die der Forschung nicht standhalten.
     
    1991 wurde im Block des Hauptaltars ein gut erhaltener Matronenstein freigelegt. Auf der Vorderseite des Matronensteins ist eine vierzeilige Inschrift eingemeißelt,
     
     
    die lautet:

    Matroni
    VACALLINEHIS L(ucius)
    CALDINIVS FIRMINUS
    L(ibens) M(erito)
     
    Den Matronae
    Vaccallinehae (hat) Lucius
    Caldinius Firminius
    gern und nach Gebühr
    (sein Gelübde erfüllt)
     



    Der Name der Matronae Vaccallinehae ist uns von mehreren Weiheinschriften bekannt, die aus dem Heidentempel bei Pesch stammen. Von den Fachleuten wird der Matronenstein dem zweiten Jahrhundert n.Chr. zugeordnet.
     
    Bemerkenswert sind die Veränderungen, die später auf der Rückseite des Steins vorgenommen wurden. Dort sind vier Kreuze in den Ecken eingeschlagen. In der Mitte wurde eine Vertiefung eingearbeitet, die für die Aufnahme eines Reliquienbehältnisses vorgesehen war. Die Vorderseite mit der Darstellung der Matronen war nach unten gedreht, so daß die Kreuze und die Reliquiennische an der Oberfläche lagen. Hier sollte wohl der Sieg des Christentums über die heidnischen Götter zum Ausdruck kommen. Wann die Veränderungen auf der Rückseite des Steins vorgenommen wurden, konnte nicht geklärt werden.
     
    Krajinovic und J. Tzschoppe entdeckten bei ihren weiteren Grabungen die Reste eines frühen Altars, in dessen Verband der Matronenstein ursprünglich verwendet wurde. Sein jetziger Platz, im Altar, hat er erst jetzt in Drittverwendung gefunden. Dieser Fund war die Geburt weiterer Legenden, die auch Beachtung in der überörtlichen Presse fanden. Weiter wurde mit der Entdeckung des alten Altares die Legende neu belebt, die besagt, daß von der Kirche ein unterirdischer Gang zur Kakushöhle führe. Dieser Gang soll ein Fluchtweg der Christen in unsicheren Zeiten gewesen sein.
     
    Bis heute hat man den Gang, auch kein Teilstück davon, entdeckt.

    Tatsächlich entdeckt wurden Reste des romanischen Vorgängerbaus, dessen Mittelschiff noch heute im Aufgehenden der spätgotischen Kirche, die um 1500 erbaut wurde, sichtbar sind. Nach den letzten Grabungen (1991), steht eindeutig fest, dass vor der heutigen Kirche ein romanischer Vorgänger an der Stelle gestanden hat und über einem fränkischen Gräberfeld errichtet wurde. Aus all den bisherigen Grabungen und Funden sind ein keltisches oder römisches Heiligtum wie auch der sagenhafte Fluchtgang nicht nachweisbar.

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