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    Matronenstein unter Altarmensa entdeckt

    Mechernich-Weyer
     
    Seit der Mitte des letzten Jahres sind Konservierungsmaßnahmen zur Sicherung und Instandsetzung des um 1800 entstandenen hölzernen Tabernakel Altars in der kath. Pfarrkirche St. Cyriakus in Weyer an einen Restaurator vergeben worden. Die Arbeiten, die auch aus dem Denkmalförderprogramm des Landes NRW mitfinanziert werden, sollen zudem Aufschluss geben über die nicht zuverlässig darstellbare Baugeschichte des Hochaltars.
     
    Deswegen wurde vor wenigen Monaten hierfür die hölzerne, neugotische Verkleidung des Altarstipes abgenommen. Wie zunächst vermutet. Kam darunter ein aus unregelmäßigem Bruchsteinmauerwerk gefügter Unterbau zum Vorschein, in dessen rechter Hälfte jedoch eine große rechteckige Steinplatte vermauert war
     
    Nach behutsamer Freilegung des Steins wurde seine nach innen gerichtete Seite sichtbar, die im Halbrelief urer sitzende Frauermin einer Doppeinsche darstellt. Der Stein konnte daraufhin zweifelsfrei als römischer Matronenstein identifiziert werden. Bei genauerer Untersuchung durch die Restaurierungswerkstatt des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege wurde auf den schmalen Seitenflächen eine reliefartige Darstellung eines Lebensbaumes festgestellt, die Analyse der Steinfläche, die zum Kirchenraum hin ausgerichtet war, zeigte jedoch überraschend eingemeißelte Weihekreuze und ein mittig eingelassenes Sepulcrum zur Bewahrung der Reliquienkapsel, so daß anhand dieser Befunde die Zweitverwendung des Steins als christliche Altarplatte belegt ist. Erst nachdem die Archäologen des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege zur Beurteilung des Matronensteines herangezogen wurden, entbrannte eine kontroverse Diskussion über das zukünftige Schicksal des römischen Weihesteines.
     
    Die Pfarrgemeinde wünschte, den Stein als Ausstellungsstück und Dokument für die Entstehungsgeschichte von Kirche und Dorf Weyer im Kirchenraum erlebbar werden zu lassen.
     
    Die Archäologen hingegen schlossen 29 Hauptansicht des römischen Matronensteins aufgrund der außergewöhnlichen historischen Bedeutung die Präsentation des Steines im Rheinischen Landesmuseum Bonn nicht aus. Nachdem dann das Rheinische Amt für Denkmalpflege den »christianisierten Matronenstein« als zugehöriges Ausstattungsstück der denkmalwerten Pfarrkirche St. Cyriakus deklarierte und die Unterschutzstellung gemäß §5 2 (2) DSchG NW als Baudenkmal begründete, wurde der endgültige Verbleib des Steines in der Kirche durch die Untere Denkmalbehörde Mechernich verfügt, seine wissenschaftliche Erforschung durch die Archäologen empfohlen. In weniger als drei Monaten‚ konnte daraufhin der Matronenstein im Landesmuseum Bonn untersucht und für die Herstellung von Repliken vorbereitet werden. In den ersten Maiwochen wird das Original und der vom Amt für Bodendenkmalpflege finanzierte Abguss in Weyer erwartet. Dem Wunsch der Pfarrgemeinde folgend wird der Abguss, für die Öffentlichkeit‚begreifbar«, später im Kirchenraum aufgesetzt werden. Erläuterungen sollen über den historischen Ort und die kunsthistorische Bedeutung Aufschluss geben.
     
    Nach den bisher vorliegenden Kenntnissen handelt es sich um einen Matronenstein aus Grauwacke zu Ehren der Matronen — VACALINEHAE — vermutlich aus der Zeit vom Ende des 2. Und Anfang des 3. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Mehr als 50 vergleichbare Weihesteine wurden bisher im Bereich des Tempelbezirks bei dem Dorf Münstereifel-Pesch aufgefunden.
    Über den Verbleib des Originalsteines besteht unter den Fachbehörden Einmütigkeit. Nach Fertigstellung des Hochaltars wird er wieder an seinem angestammten Platz im Altarstipes einen würdigen Aufbewahrungsort finden.

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