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    Hügelgräber in der Gemarkung

    1968 fanden spielende Kinder in der Flur „Hovenzeley", in einem für Wegebauarbeiten teilweise abgetragenen Steinhügel eine hallstattzeitliche Urne mit Leichenbrand. Dieser Fund ist den „Urnenfelderleuten" zuzuordnen, die damit eine Siedlungsspur in der Gemarkung hinterließen. Die oberflächennahen und leicht abbaubaren Vorkommen an Braun- und Roteisenstein in der Gemarkung könnten die Voraussetzung für die Niederlassung der „Urnenfelderleute" gewesen sein. Sie beherrschten die Eisengewinnung. Aufgefundene Schlackenreste weisen darauf hin. Sie hinterließen auch Keramikfragmente.
     
    Längere Zeit war es ungeklärt, ob es sich bei den Hügelgruppen im Bereich Weyerer Wald, unterhalb der Felsgruppe „Hovenzeley", um Lesesteinhaufen oder antiken Grabhügeln handelte.

    Bei Begehungen 1968, waren Dr.Neumann und Toni Hurten, auf Keramikfunde der Stufe Hallstatt C/D gestoßen. Trotz dieser Funde war die Denkmal Würdigkeit der Grabhügel nicht erwiesen.

    Im Jahre 1987 entschloss sich die Außenstelle Zülpich des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege, zu einer Grabung. Ausgewählt aus einem langgestreckten Hügelgräberfeld mit zwölf Hügeln, wurde im südlichen Bereich ein Hügel ausgewählt. Bei der Grabung stellte man fest, daß die gesamte Anlage aus anstehendem Dolomitfelsbruch aufgeschichtet war. Hierbei wurde eine Grabkammer von 1,26 * 1,00 m im höchsten Punkt (des Hügels) freigelegt. Die Grabkammer war nach den Angaben von RWagner durch eine Raubgrabung zerstört worden. Die erhaltenen Kammerwände bestanden aus Dolomitplatten. Grabbeigaben fanden sich nicht. Unter dem Hügel in einer Lehmschicht fand sich Keramikbruch der Stufe Hallstatt
    C/D, sowie Schlacken und Eisenerz. Es wurde ein Eisenteil gefunden, das zu einer Radnabe gehören könnte. Im Nordwestteil des Hügels entdeckte Keramikfunde wa¬ren dagegen der römischen Zeit zuzuordnen.

    In der Gemarkung Weyer finden sich sechs Hügelgruppen die 53 ziemlich eindeutige und 16 fragliche Grabhügel aufweisen. Die Hügel haben einen Durchmesser zwischen 6 und 15 m und eine Höhe zwischen 0,5 und 1,5 m. Bei den meisten Hügeln zeigen sich trichterförmige Einsenkungen. Es könnte sich hierbei um Anzeichen von Raubgrabungen handeln. Da aber die Hügel im Bereich eines zeitgleichen Eisenverhüttungsplatzes angelegt sind, ist es auch möglich, daß in römischer Zeit die Hügel abgegraben wurden um dort eisenhaltiges Gestein zu bergen.

    Die hiesigen Grabhügel zeigen im Unterschied zu Gräbern der Hunsrück-Eifel-Gruppe einen kompakten Steinaufbau des Hügels und nicht nur eine Steinlage an der Oberfläche. Sie können mit den Grabhügeln in der Gemeinde Nettersheim und am Hermesberg in der Gemeinde Harzheim, was den Grabschutz betrifft, als regionale Sondergruppe angesehen werden. Dieses Ergebnis brachte die durchgeführte Grabung hervor, die auch endgültig klärte, daß es sich bei diesen Hügeln nicht um „Lesesteinhaufen", sondern um frühgeschichtliche Denkmäler handelte. Der Hallstattzeit folgte die jüngere Eisenzeit, die Latenezeit, von etwa 500 v.Chr. bis Christi Geburt. Sie ist benannt nach dem bedeutendsten Fundort dieser Stufe, dem Schweizer Ort La Tene am Abfluß des Neuenburger Sees.

    In unserem Gebiet lebten in der Latenezeit Eburonen, Angehörige eines keltischen Stammes der Volksgruppe der Beigen.

    Die Eburonen haben uns als Fundgut neben Scherben und Eisenschlacken den Abschnittswall auf dem Kartsteinplateau hinterlassen. Der Wall hat heute noch eine Höhe bis zu 3 Metern. Auch für den Laien ist der dem Wall vorgelagerte Graben noch erkennbar. Ob dieses durch Wall und Felswände geschützte Plateau einst als Fliehburg diente, in die sich bei Gefahr die Umwohner mit Familie und Habe zurückzogen, (um hinter sicherer Umwallung den Angriff der Feinde, wenn es dazu kam, abzuwehren,) oder ob es sich hierbei um eine ständig bewohnte Anlage handelte, kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Bei Grabungen wurden Keramikscherben, Gewandnadeln und ein Reibstein zum Mahlen von Getreide geborgen. Die vorgefundenen Eisenschlacken belegen, daß dort von den Bewohnern Eisen verhüttet Konstruktion von Wall und Graben auf dem Kartsteinplateau wurde.

    Zur Zeit seiner Nutzung besaß der Wall auf seiner Krone einen Palisadenzaun. In Verbindung mit der frühgeschichtlichen Bedeutung des Kartsteins und der vielbewunderten Wasserleitung der Römer in der Nähe, wäre es für die Stadt Mechernich ein weiterer Anziehungspunkt auf so engem Raum zusammen, wenn ein kleiner Abschnitt (etwa 5 m) der alten Anlage rekonstruiert würden.

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